(ots) - Es waren junge Menschen, im Zentrum und in der
Provinz, die am Feiertag "Tag Russlands" auf die Straßen gingen und
Antworten forderten. Sie wollten wissen, wie Premier Dmitri Medwedew
zu dem Reichtum kommt, über den der Oppositionsführer Alexej Nawalny
unlängst einen Film im Internet veröffentlicht hat. Medwedew steht
stellvertretend für den neuen russischen Adel, der dank politischer
Posten reich geworden ist. Für die Demonstranten geht es aber nicht
nur um diese "Diebe". Sie verweisen auf die schlechten Straßen,
kritisieren das konservative Bildungssystem und begehren dagegen auf,
dass alles so bleibt, wie es ist: "stabil" - um mit Putins Worten zu
sprechen. Dass Nawalny mal wieder verhaftet wurde, zeigt wie nervös
der Kreml ist. Die Mächtigen trauen ihm wohl zu, eine kritische Masse
zu politisieren und damit eine andere Politik einzufordern, eine, die
den Unzufriedenen Antworten auf ihre Fragen gibt.
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