(ots) - Im Jahr 2016 wurden nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) knapp 110 400 Ausländerinnen und
Ausländer eingebürgert. Das sind gut 3 000 Einbürgerungen oder 2,9 %
mehr als im letzten Jahr. In den vergangenen beiden Jahren war die
Zahl der Einbürgerungen noch zurückgegangen.
Insbesondere Staatsbürger aus dem Vereinigten Königreich ließen
sich deutlich häufiger einbürgern; ein Zusammenhang mit dem Brexit
liegt nahe. Die registrierten 2 865 Einbürgerungen bedeuten einen
Zuwachs von über 2 200 Einbürgerungen gegenüber 2015 (+ 361 %). Es
handelt sich gleichzeitig um den höchsten jemals registrierten Wert
für britische Staatsbürger. Demgegenüber ging die Zahl der
Einbürgerungen türkischer Staatsbürger wie bereits in den Vorjahren
deutlich zurück; gleichwohl stellen sie weiterhin die größte Gruppe
der Eingebürgerten in Deutschland.
Wie schon in den Jahren zuvor verlief die Entwicklung der
Einbürgerungen gegenüber dem Vorjahr innerhalb Deutschlands
uneinheitlich. In 10 Bundesländern gab es 2016 mehr Einbürgerungen
als 2015. Den höchsten prozentualen Anstieg verzeichnete
Mecklenburg-Vorpommern (+ 19,0 %), den größten prozentualen Rückgang
Bremen (- 20,4 %).
Die Eingebürgerten waren im Durchschnitt 33 Jahre alt und hielten
sich seit 17 Jahren in Deutschland auf. Wie schon in den vergangenen
Jahren gab es unter den Eingebürgerten anteilig mehr Frauen (53,9 %)
als Männer. Die Mehrheit der eingebürgerten Personen stammt aus
Europa (59,4 %), allein 29,0 % kommen aus den Staaten der
Europäischen Union.
Das ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial bezieht die Zahl der
Einbürgerungen auf die Zahl der Ausländer, die zehn Jahre oder länger
in Deutschland leben und damit in der Regel alle Voraussetzungen für
eine Einbürgerung erfüllen. Es ist damit besser geeignet, das
Interesse von Ausländern an einer Einbürgerung abzubilden, als die
Zahl der Einbürgerungen selbst.
Das ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial lag im Jahr 2016 im
Schnitt bei 2,2 %. EU-Bürger weisen dabei traditionell
unterdurchschnittliche Werte auf (1,6 %). Ihr Interesse an einer
Einbürgerung ist eher gering. Bulgarien (6,3 %) und Rumänien (7,8 %)
- und in diesem Jahr auch das Vereinigte Königreich (3,9 %) - sind
dabei jedoch Ausnahmen. Die höchsten Werte entfielen durchweg auf
außereuropäische Länder: Es führt Kamerun (18,5 % bei rund 900
Einbürgerungen), gefolgt von Syrien (12,5 % bei gut 2 200
Einbürgerungen) und Ägypten (12,4 % bei 600 Einbürgerungen).
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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