(ots) -
Nach Einschätzung von Professor Dr.-Ing. Sami Haddadin ist die
Digitaltechnologie bereits soweit ausgereift, dass in naher Zukunft
Roboter Patienten im Krankenhaus behandeln und pflegebedürftige
ältere Menschen zu Hause betreuen können. Durch intelligente
Assistenzsysteme "ließe sich die immer größer werdende Lücke
schließen, die in der medizinischen Behandlung und in der Pflege
entstehen", sagte der Experte für hochsensible Roboter im Interview
mit der Managementberatung Porsche Consulting. Haddadin ist Direktor
des Instituts für Regelungstechnik an der Leibniz Universität
Hannover. Eine aktuelle repräsentative Umfrage von Porsche Consulting
ergab, dass drei von vier Bürgern in Deutschland nichts dagegen
hätten, sich im Krankenhaus auch von einem Roboter operieren zu
lassen. 41 Prozent der 1000 Befragten machten dabei zur Bedingung,
dass der Robotereinsatz weniger risikoreich wäre als die Behandlung
durch einen Chirurgen. Auch bei der Pflege, insbesondere im Alter,
würden 56 Prozent der Deutschen akzeptieren, wenn eine Maschine ihr
ständiger Betreuer wäre - vor allem, wenn sie dadurch weiterhin zu
Hause leben könnten.
Das Interview mit Professor Dr.-Ing. Sami Haddadin im Wortlaut:
Porsche Consulting: Sind Roboter heute schon "feinfühlig" genug,
um Menschen behandeln und pflegen zu können?
HADDADIN: Wir verfügen jetzt erstmalig über die Technologie, die
eine sichere und feinfühlige Kooperation und Interaktion zwischen
Mensch und Roboter möglich macht. Zu dieser Technologie gehören
Echtzeit-3D-Bildverarbeitung zur Umwelt- und Personenerkennung sowie
lernende Spracherkennung. Intelligente Verfahren erlauben
synchronisierte und koordinierte Bewegungen mehrerer Akteure. Durch
hochsensible Roboter ließe sich die immer größer werdende Lücke
schließen, die in der medizinischen Behandlung und in der Pflege
entsteht. Durch den demografischen Wandel und die steigende
Lebenserwartung wächst die Zahl der Patienten wesentlich stärker als
das verfügbare Fachpersonal. Durch die maschinelle Unterstützung und
Entlastung von Pflegekräften bei zeit- und kraftaufwändigen
Tätigkeiten könnte sich das Personal wieder stärker den
pflegebedürftigen Menschen widmen.
Porsche Consulting: Welche Aufgaben werden Roboter in der Pflege
übernehmen können?
HADDADIN: Sie werden als Assistenten arbeiten. Für diese Disziplin
ist ein neuer Fachbegriff entstanden: Geriatronik. Damit ist der
Einsatz von Robotik, Mechatronik und Informationstechnik in der
Lebensgestaltung und Versorgung älterer Menschen gemeint. Mit den
Assistenztechnologien wird erreicht, dass Senioren möglichst lange
ihre Selbstständigkeit erhalten, bestmöglich am gesellschaftlichen
Leben teilhaben können und so mobil wie möglich bleiben. Dafür
benötigen wir intuitiv zu bedienende, lernfähige und
personalisierbare Assistenzsysteme.
Porsche Consulting: Würden Roboter teurer oder preisgünstiger
arbeiten können?
HADDADIN: Ich rechne damit, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft
erste kommerziell verfügbare Systeme haben werden, die wirtschaftlich
durchaus erschwinglich sind.
Die Porsche Consulting GmbH, Bietigheim-Bissingen, ist eine
Tochtergesellschaft des Sportwagenherstellers Dr. Ing. h.c. F.
Porsche AG, Stuttgart. Sie wurde 1994 gegründet, begann damals als
vierköpfiges Team und beschäftigt heute mehr als 400 Mitarbeiter. Das
international agierende Unternehmen hat vier Auslandbüros in Mailand,
São Paulo, Atlanta und Shanghai. Porsche Consulting zählt zu den
führenden Beratungsgesellschaften in Deutschland. Unter dem Leitmotiv
"Strategisch denken, pragmatisch handeln" betreuen die Berater
weltweit Konzerne und mittelständische Unternehmen aus der
Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und
Anlagenbau. Weitere Klienten kommen aus dem
Finanzdienstleistungssektor, der Konsumgüterindustrie und dem Handel
sowie aus der Baubranche.
Pressekontakt:
Porsche Consulting GmbH
Leiter Kommunikation
Heiner von der Laden
Telefon +49 (0)711 911 - 1 21 21
heiner.von.der.laden(at)porsche.de
Original-Content von: Porsche Consulting GmbH, übermittelt durch news aktuell