(ots) - Homöopathie: Wissenschaftler für Warnhinweise
auf Verpackungen
Kritik an Wirkungslosigkeit - Kongress in Leipzig
Osnabrück. Vor dem an diesem Mittwoch in Leipzig beginnenden
Homöopathie-Weltkongress regt sich Widerstand in der Fachwelt. Der
Pharmazeut und Leiter der Abteilung Gesundheit der Universität
Bremen, Professor Gerd Glaeske, forderte in der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag) Warnhinweise auf Verpackungen alternativer
Präparate. "Auch in der Schulmedizin ist nicht alles durch gute
Studien belegt, was behauptet wird", sagte der Professor. "Für die
Homöopathie gibt es aber gar keine Ergebnisse aus methodisch
akzeptablen Untersuchungen, die als Alternative zur Evidenz in der
Schulmedizin zitiert werden können", erklärte der Mediziner, der
regelmäßig auch als Gutachter für Krankenkassen und die Stiftung
Warentest tätig ist.
"Wir sollten dringend eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für
homöopathische Präparate einführen, die deutlich macht, dass
eindeutige Hinweise auf Wirksamkeit und Nutzen fehlen", forderte der
Wissenschaftler. Dies diene dem Schutz von Patienten, "die
Homöopathie noch immer als Alternative zur Schulmedizin anwenden".
Politiker machen sich darüber hinaus parteiübergreifend dafür
stark, die Übernahme von Kosten für homöopathische Produkte den
Krankenkassen und -versicherungen in der nächsten Legislaturperiode
zu verbieten. Bisher tragen zahlreiche Anbieter Kosten in vielen
Fällen zur Kundenbindung als freiwillige Leistung. Ohne nachgewiesene
Wirksamkeit treibe dies aber die Kosten im Gesundheitswesen in
unverantwortlicher und überflüssiger Weise, argumentieren die
Kritiker.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabr?cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell