(ots) -
Der FIFA Confederations Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli
2017) steht bevor, das größte Sportevent des Jahres, dessen
Ãœbertragung sich die Sender ARD und ZDF teilen. Jeweils sechs bis
sieben Spiele sind abwechselnd im Ersten und beim ZDF live zu sehen.
Auch die Hörfunkprogramme der ARD berichten umfangreich aus Russland.
Dazu kommen vielfältige Online- und Social-Media-Angebote.
Die Moderatoren-Tandems Mehmet Scholl und Matthias Opdenhövel
sowie Jochen Breyer und Sebastian Kehl werden die Spiele für das
Fernsehen aus dem SWR Funkhaus in Baden-Baden moderieren. Die
Studiodekoration dürfte den Zuschauerinnen und Zuschauern bekannt
vorkommen. Warum das so ist, verrät ARD-Programmchef Thomas Wehrle
(SWR), der auch von einer Premiere bei dieser Produktion berichten
kann.
Herr Wehrle, Sie sind als Programmchef des ARD-Federführers für
den Confederations Cup verantwortlich. Was ist für Sie das Besondere
an dieser Produktion?
Das Besondere ist, dass wir die Sendezentrale beim SWR in
Baden-Baden haben - nicht nur die Heimatredaktion wie bei den letzten
Weltmeisterschaften, sondern die komplette Sendezentrale von ARD und
ZDF. Dafür vor allem ein großes Dankeschön an die Kolleginnen und
Kollegen beim ZDF, dass sie da mitgegangen sind. Für die Kolleginnen
und Kollegen aus Mainz war das sicher ein größerer Schritt als für
uns. Wir produzieren jetzt gemeinsam die Sendungen aus Baden-Baden,
wir moderieren beide aus Baden-Baden, haben so den technischen
Aufwand in Russland extrem eingeschränkt. Das ist eine sehr
wirtschaftliche und trotzdem inhaltlich überzeugende Lösung. Darüber
hinaus benutzen wir dasselbe Studio, das erfolgreich bei der
Europameisterschaft letztes Jahr in Paris eingesetzt worden ist.
Weshalb der SWR Standort Baden-Baden und nicht zum Beispiel
Stuttgart?
In Stuttgart besteht immer die Gefahr, dass - zum Beispiel wenn im
Nahen Osten Krisen aufziehen und ein Brennpunkt produziert werden
muss - unsere Auslandsredaktion ad hoc die technischen Kapazitäten
braucht. Dann würden wir uns ins Gehege kommen. Das zweite ist der
Glücksfall, dass hier zwei Studios zur Verfügung standen; das wäre in
Stuttgart diesen Sommer gar nicht möglich gewesen. Das passt hier
sehr gut.
Ganz viele sprechen im Zusammenhang mit dem Confed-Cup-Studio von
einer "Generalprobe" - was heißt das?
Viele sagen, es ist eine Generalprobe für die Fußball-WM in
Russland. Für uns ist es eigentlich eher eine Premiere. Diese
Produktionsform mit ARD und ZDF, das gab's so noch nie und wir sind
selber sehr gespannt. Wir senden auch aus Russland mit deutlich
smarteren Produktionsmitteln als bei den letzten Großereignissen. Die
Technik ist jetzt so weit - das war sie die letzten Jahre noch nicht
- und deshalb ist es für uns eigentlich sehr viel weniger eine
Generalprobe als eine Premiere.
Was merkt der Zuschauer davon?
Am besten nichts. Die Zuschauer bekommen all das, was sie
erwarten: fundierte Analysen von Mehmet Scholl mit Matthias
Opdenhövel, gute Kommentare unserer Reporter, die sowieso vor Ort
sind, erstklassige und sehr schnelle Informationen von der deutschen
Mannschaft, da sind wir auch dabei. Wir haben Gerhard Delling bei der
deutschen Mannschaft; Jessy Wellmer als Moderatorin in den Stadien
mit Gästen wie Kevin Kuranyi, Thomas Hitzlsperger, aber auch die
Schauspielerin Palina Rojinski. Die Herausforderung ist ja immer, das
Programm eher noch besser zu machen, egal, wie sich die
Rahmenbedingungen verändern. Das ist das, was uns antreibt und was ja
in den letzten Jahren auch gelungen ist.
Der sportliche Stellenwert des Confederations Cup ist umstritten.
Wie sehen Sie das?
Die Frage nach dem sportlichen Stellenwert spiegelt immer so ein
bisschen unsere deutsche Sicht der Dinge wider. Für die Chilenen, für
die Portugiesen, für Australien, Kamerun - für alle anderen
Teilnehmerländer ist der Cup wichtig und selbstverständlich spielen
z. B. Cristiano Ronaldo, Arturo Vidal, das ist überhaupt keine Frage.
Bei uns wird da sehr viel Politik zwischen den Vereinen und dem
Verband gemacht und das ist, glaube ich, der Sache nicht angemessen.
Der Confederations Cup wird in über 200 Länder übertragen, die ganze
Welt schaut zu. In den meisten Ländern wird das Turnier positiv
gesehen. Nur Deutschland schont seine Stars. Aber glücklicherweise
gibt es bei uns derzeit richtig viele gute Kicker. Deshalb werden wir
auch eine attraktive deutsche Mannschaft sehen. Ich jedenfalls bin
sehr gespannt auf diese jungen Wilden.
Vielen Dank!
Die Fragen stellte Inken Ebenau (SWR)
Ansprechpartner: Inken Ebenau, Telefon: 06131 929-32254,
inken-duerten.ebenau(at)SWR.de oder Sandra Christ, Telefon: 0711
929-11038, sandra.christ(at)SWR.de
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