(ots) - Weltweit leben nach Angaben der Vereinten
Nationen rund 50 Millionen Kinder als internationale Flüchtlinge,
Migranten oder in ihrem eigenen Land Vertriebene. Der Anteil von
Kindern an der Gesamtzahl von Flüchtlingen hat sich in den letzten
zehn Jahren verdoppelt. »Diese erschreckenden Zahlen zeigen: Wer von
Flüchtlingen spricht, spricht von Kindern«, erklärte Jörg Angerstein,
Vorstandssprecher von terre des hommes. »Kinder zahlen einen hohen
Preis für die Folgen globaler Krisen wie Kriege und Klimawandel, die
dazu führen, dass die Zahlen von Flüchtlingen und Vertriebenen immer
weiter ansteigen. Dazu leisten auch die Bundesregierung mit ihrer
Erhöhung der Exportgenehmigungen für Kleinwaffen und die USA mit
ihrer Ignoranz gegenüber dem Klimaschutz einen traurigen Beitrag.«
terre des hommes setzt sich neben der Förderung von Hilfsprojekten
für Flüchtlingskinder speziell in Nahost und Europa dafür ein, den
Kindesschutz auf internationaler Ebene rechtlich wirksam zu
verankern. Hierzu diskutierten auf Initiative von terre des hommes
Fachleute aus verschiedenen europäischen Ländern und den UN letzte
Woche in Berlin. »Unser Ziel ist, dass die Rechte von Flüchtlings-
und Migrantenkinder in den neuen internationalen Schutzabkommen, den
sogenannten Global Compacts, verankert werden«, so Jörg Angerstein.
»Hier kann die Bundesregierung Einfluss nehmen, etwa bei den
Verhandlungen im Global Forum on Migration and Development, die Ende
Juni in Berlin stattfinden. Denn dieser Schutz ist keine Gnade, die
Kindern gewährt oder verwehrt werden kann. Kinder haben ein Recht auf
Schutz und Förderung an ihrem Geburtsort, auf der Flucht oder in
ihrem Zufluchtsland. Dies müssen die Regierungen zusichern und ihre
Praxis daran ausrichten.«
Auch die Bundesregierung ist in der Pflicht, mehr für
Flüchtlingskinder in Deutschland zu tun. terre des hommes fordert,
dass die mit dem Asylpaket II im März letzten Jahres beschlossene
Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzbedürftige
aufgehoben wird. Integrationshilfen und Bildungsangebote für
Flüchtlingskinder müssen deutlich ausgebaut werden. Abschiebungen
nach Afghanistan müssen bis auf weiteres komplett gestoppt werden.
Das Land ist weiterhin nicht sicher, die Konflikte treiben Menschen
in die Flucht.
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