(ots) - Berlin, 19.06.2017 - Zu den heute vorgestellten
Zielen der Allianz für Gesundheitskompetenz erklärt der Präsident der
Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery:
"Gesundheitskompetenz ist mehr, als das Wissen über eine gesunde
Lebensführung. Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit,
Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und
anzuwenden, um im Alltag angemessene Entscheidungen zur Gesundheit
treffen zu können. Gesundheitskompetenz ist also der Beitrag, den
Patienten leisten können, um dem Idealbild des
Patient-Arzt-Verhältnis nahezukommen. Voraussetzung dafür ist, dass
wir den Menschen die Möglichkeiten geben, sich diese Kompetenzen
anzueignen. Wir unterstützen deshalb die heute vorgestellten Ziele
der unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums gegründeten
Allianz für Gesundheitskompetenz und bringen uns in die Umsetzung
ein. Kompetenzvermittlung muss früh ansetzen. Deshalb ist es richtig,
dass sich die Allianz dafür ausspricht, Gesundheit zu einem
Bestandteil der Bildungs- und Lehrpläne von Kindertagesstätten,
allgemeinbildenden Schulen sowie Weiter- und
Fortbildungseinrichtungen zu machen. Wir müssen Kinder schon früh für
Gesundheitsthemen begeistern. Jetzt sind die Kultusminister der
Länder gefragt, mit uns an einem Strang zu ziehen. Der Deutsche
Ärztetag hatte sich bereits vor wenigen Wochen intensiv mit der
Gesundheitsförderung in Kindergärten und Schulen beschäftigt. Wir
müssen Gesundheit und gesundheitliche Kompetenzen im Kindes- und
Jugendalter fördern, damit Kinder und Jugendliche körperliche und
seelische Prozesse besser verstehen können und zu einer gesunden
Lebensführung motiviert werden. Wir haben herausgearbeitet, was dafür
notwendig ist. So sollten gesundheitsrelevante Themen in die
Ausbildung von Lehrern und Erziehern sowie in die schulischen
Lehrpläne aufgenommen werden. Denkbar sind projektbezogener
Unterricht, eigene Unterrichtseinheiten sowie ein eigenes Schulfach
"Gesundheit". Hier ist die Kultusministerkonferenz gefordert, die
entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. So lange wollen wir
aber nicht warten. Deshalb unterstützen schon jetzt mehrere
Landesärztekammern in strukturierten Programmen Schulen beim
gesundheitsbezogenen Unterricht. Gesundheitskompetenz ist aber auch
im Erwachsenenalter zu fördern: Hier gilt: Kompetenz setzt gute
Kommunikation insbesondere durch Ärztinnen und Ärzte voraus. Deswegen
begrüßen wir, dass soziale und kommunikative Kompetenzen nun
regelhaft im Medizinstudium vermittelt werden und zwar nicht nur als
ein einmaliges Seminar, sondern in vielen Facetten in allen Gebieten
mit Patientenkontakt. Damit dies auch an allen Studienorten und in
gleichem Umfang gewährleistet wird, war es wichtig, dass
entsprechende Inhalte in den Lernzielkatalog für Medizinstudierende
aufgenommen wurden, dem sogenannten Nationalen Kompetenzbasierten
Lernzielkatalog Medizin. Auch nach dem Studium unterstützen gerade
die Landesärztekammern die Ärzte durch entsprechende Angebote wie
Seminare, kommunikative Kompetenzen weiter zu entwickeln."
Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Stabsbereich Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel. 030-400456700
Fax. 030-400456707
presse(at)baek.de
www.baek.de
Original-Content von: Bundes?rztekammer, übermittelt durch news aktuell