(ots) - Die ängstliche Vorsicht, die Aura der
Unentschiedenheit der Sozialdemokratie könnte am Ende mehr schaden
als ein mutiges Eintreten für klare Alternativen zum Merkelismus.
Warum? Aufsteiger wie Macron oder Corbyn haben ja nicht nur vom
Überdruss am Bestehenden profitiert, der so ausgeprägt in Deutschland
nicht ist. Sie haben auch klar die Richtung benannt, in die sie gehen
wollen, und sie haben damit Lust an der Veränderung erst geweckt. Das
geht nicht, indem man jeden halbwegs mutigen Schritt mit einem
verdrucksten "Wird schon keiner merken" verbindet. Im Steuerkonzept
der SPD steht viel Richtiges, aber es gäbe noch einiges nachzulegen,
um der Wechselstimmung aufzuhelfen. Am Wochenende ist Parteitag. Da
kann die Basis zeigen, ob sie den Mut hat, ihrem Kanzlerkandidaten
noch ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
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