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Erster bundesweiter Girokonten-Test: Viele Sparkassen und Banken halten eisern an günstigen Filialkonten fest

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(ots) - Service vor Ort muss nicht teuer
sein. Dies beweisen bundesweit knapp 350 von 946 untersuchten Volks-
und Raiffeisenbanken, Sparkassen sowie Sparda-Banken mit ihren
Filialkonten. Dies gilt vor allem für Bayern und Baden-Württemberg.
Das ergibt die neue Banken-Studie des Verbraucherportals biallo.de.

In jüngster Zeit war viel die Rede von steigenden Gebühren für
Girokonten. Wie sieht jedoch die Gesamtsituation bei Deutschlands
Banken und Sparkassen vor Ort aus? Was nehmen sie an monatlicher
Grundgebühr oder für ihre Girokarten? Wie ist die Spanne bei den
Dispozinsen? Dazu wurden die Daten fast aller Sparkassen (400), aller
Sparda- und PSD-Banken sowie mehr als der Hälfte der Volks- und
Raiffeisenbanken ausgewertet.

Hier die wichtigsten Ergebnisse:

- die Spanne der monatlichen Grundgebühr reicht von 0 bis 12 Euro
- 347 von 946 Institute nehmen nicht mehr als 3 Euro im Monat
- 250 Geldhäuser nehmen nichts für Überweisungen am SB-Terminal
- der günstigste Dispozins liegt bei 4,67, der teuerste bei 12,95
Prozent.

Im Durchschnitt zahlen die Verbraucher pro Monat exakt 4,01 Euro
für das günstigere Konto bei einem regionalen Kreditinstitut. 64
Geldhäuser geben sich sogar mit Preisen unter 2 Euro zufrieden wie
die VR-Bank Schwerin mit 0,99 Euro oder die Stadt- und Kreisparkasse
Erlangen mit 1,95 Euro pro Monat.

Und 16 verzichten sogar ganz auf eine monatliche Grundgebühr. Das
sind elf Sparda-Banken, aber auch bekannte Namen wie die Frankfurter
Sparkasse oder weniger bekannte wie die Raiffeisenbank Westhausen in
Baden-Württemberg.

Dieses kleine Institut in der Nähe von Aalen ist wirklich ein
Phänomen. "Ihre Bank mit dem dauerhaften gebührenfreien Privat Giro
Konto" verzichtet nämlich nicht nur auf die monatliche Grundgebühr.




Auch die VR-Bankcard sowie die Kreditkarte sind kostenfrei. Und der
Dispozins ist mit 9,75 Prozent auch nicht übertrieben.

Auch bei den Preisen für VR-Bankcard und Sparkassen-Card ergibt
die Studie insgesamt ein eher positives Bild. 104 der 347 günstigen
Banken und Sparkassen stellen ihren Kunden diese Karten zur Verfügung
wie beispielsweise die Volksbank Göppingen oder die Sparkasse
Forchheim. Viele andere Geldhäuser begnügen sich mit höchstens fünf
Euro, so beispielsweise die Pommersche Volksbank.

Nicht ganz so positiv das Bild bei den Dispozinsen. Denn nur knapp
100 von 946 Regionalbanken verlangen weniger als 9 Prozent, der Rest
mehr. In der Spitze sind es 12,95 Prozent. Diesen enorm hohen Zins
verlangt die Raiffeisenbank Rupertiwinkel bei Kontoüberziehung.

Doch auch dies muss man differenziert sehen. Denn mit einem
monatlichen Preis von nur 1,85 Euro, und 7,50 Euro für die
VR-Bankcard sind die anderen Preise durchaus attraktiv. Das heißt:
Wer das Konto gar nicht oder wenig überzieht, ist bei der
oberbayerischen Bank gut aufgehoben.

Das gilt auch für die Kunden von Rostocker Volks- und
Raiffeisenbank, Raiffeisenbank Oberursel oder der Volksbank
Magdeburg. Neben günstigen monatlichen Fixkosten sind deren
Dispozinssätze mit weniger als 8 Prozent attraktiv.

Ein weiterer Kostenfaktor eines Girokontos, der sich nur schwer
vermeiden lässt, sind die Gebühren, die Geldhäuser einem für
Ãœberweisungen an SB-Terminals zunehmend in Rechnung stellen. Oder
auch nicht. Bei 250 von 946 Regionalbanken ist dies nach wie vor
kostenlos. Selbst bei Geldhäusern mit niedriger monatlicher
Grundgebühr wie der VR-Bank Bad Salzungen oder Volksbank Esslingen.

Andererseits zeigt sich jedoch auch: Selbst ein hoher monatlicher
Grundpreis bewahrt den Kunden nicht immer davor, auch noch für
Buchungen am Automaten zahlen zu müssen. Die Bremische Volksbank
berechnet für ihr Klassik Konto immerhin 8,90 Euro im Monat und
verlangt für Überweisungen am SB-Terminal zusätzlich 3 Euro pro
Stück.

Was können Verbraucher tun, denen ihr Filialkonto dennoch zu teuer
ist? Ist die Niederlassung einer Sparda-Bank oder PSD-Bank in
erreichbarer Nähe, ist dies fast immer eine günstige Alternative.
Doch deren Filialnetz ist nicht sehr dicht gespannt.

Wäre denn ein Wechsel von einer Regionalbank zu einem der
überregionalen Geldhäuser eine Überlegung wert? Kaum. Denn die
Monatspreise von Deutscher Bank (9,99 Euro), Commerzbank (7,90 Euro),
Hypovereinsbank (7,90 Euro) und Postbank (3,90 Euro) dürften viele
Verbraucher eher abschrecken, zumal deren Geldautomatennetz in
Deutschland mit 9.000 Stück nicht einmal halb so groß ist wie jenes
der VR-Banken oder Sparkassen.

Niemand sollte sich bei hohen Kosten frustrieren lassen. Denn
diese Untersuchung zeigt auch: Das Gute ist manchmal wirklich ganz
nah. Man muss oft nur von der Sparkasse zur benachbarten Volks- und
Raiffeisenbank wechseln und spart dadurch jede Menge Geld. Oder eben
umgekehrt.

Wer beispielsweise im Sauerland wohnt und Kunde der Sparkasse
Olpe-Drolshagen ist, zahlt Monat für Monat 4,90 Euro und 0,39 Euro
für jede Überweisung am SB-Terminal. Der Dispo liegt bei 10,99
Prozent. Das Mitglieder-Vorteilskonto der örtlichen Volksbank kostet
dagegen nur 2 Euro monatlich, die Ãœberweisungen sind kostenlos und
der Dispozins beträgt 9,50 Prozent. Ersparnis bei einem Wechsel:
34,80 Euro pro Jahr plus die Kosten der Ãœberweisungen.

In Bremen ist es genau andersherum. Ein Kunde, der dreimal
monatlich Ãœberweisungen am SB-Terminal vornimmt, das Konto im Schnitt
um 300 Euro überzieht und sich neben der Girocard noch eine
Kreditkarte leistet, zahlt dafür bei der Bremischen Volksbank 281,28
Euro im Jahr. Ein Wechsel zur Sparkasse erspart ihm rund 150 Euro.

Was sich bei vielen Verbrauchern immer noch nicht richtig
herumgesprochen hat: Seit Herbst letzten Jahres sind alle Banken und
Sparkassen verpflichtet, einem neuen Kunden beim Kontowechsel
praktisch die ganze Arbeit abzunehmen. Da gilt nicht nur dann, wenn
man zu einer Direktbank wechselt. Sondern auch beim Wechsel von einer
Sparkasse zur Volksbank. Und umgekehrt.

Das Finanzportal biallo.de hat die Kosten aller Filialbanken
untersucht und bewertet. Den entsprechenden Test finden sie hier:
http://www.biallo.de/girokonto/test/filialkonten

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Website biallo.de. Chefredakteur Horst Biallo und sein Team
beleuchten die Themen Geld und Kredit, Telefon und Internet, Soziales
sowie Recht und Versicherung. Darüber hinaus stehen
Vergleichsrechner bereit. Sie ermöglichen es Nutzern, die für ihre
Belange geeignetsten Finanzprodukte zu finden. Was die Erlösquellen
angeht, ist biallo.de transparent.

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Manfred Fischer
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Datum: 20.06.2017 - 14:48 Uhr
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