(ots) - Dem US-Präsidenten muss dämmern, dass diese
Außenpolitik irgendwie ein sehr kompliziertes Geschäft ist. Bei dem
man nicht einfach herumschreien oder Kampfjets losschicken kann. Bei
dem man aber auch nicht wie ein Hanswurst mit leeren Drohungen
dastehen darf. Im Fall Syrien hatte Trump, vermutlich aus einem
Bauchgefühl heraus, zumindest angekündigt, militärisch härter
zuzuschlagen. So recht beeindruckt hat das offenbar niemanden, ein
Ende des Syrienkriegs ist weder auf militärischem, noch auf
diplomatischem Weg in Sicht. Vermutlich ließ die Führungsclique in
Pjöngjang den unschuldigen Studenten Otto Warmbier umbringen,
vielleicht zu Tode foltern. Eine menschliche Tragödie. Und auch eine
Demütigung, nicht nur, aber gerade in der relativ unintellektuellen
Vorstellungswelt des Donald Trump. Trump, ratlos zuhaus. Der Fall
Nordkorea ist im Grunde absurd. Eine Dynastie von Diktatoren, eher
von eigener Dekadenz als von Kommunismus getrieben, terrorisiert das
Land. Noch schlimmer: Pjöngjang spielt Atommacht und niemand weiß
genau, wohin das führen kann. Stärkerer Druck, etwa in Form
verschärfter Sanktionen, träfe am schlimmsten die Falschen, die
nordkoreanischen Bürger - ein ebenso weitverbreitetes wie schlimmes,
unauflösbares Dilemma. Eigentlich steht China in der Pflicht,
Nordkoreas Schutzmacht. Peking wird jedoch mit größter Genugtuung die
Avancen aus Richtung Europa zur Kenntnis nehmen, die daraus
resultieren, dass Trump irrlichtert. China könnte also versuchen,
Europa und die USA gegeneinander auszuspielen. Eine verteufelte
Situation.
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