(ots) - Nicht einmal jeder fünfte Arbeitnehmer in
Deutschland ist Mitglied einer Gewerkschaft. Das belegt eine Studie
des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), aus dem die in
Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Mittwochausgabe) vorab
zitiert. Der Nettoorganisationsgrad der Gewerkschaften, also ohne
Berücksichtigung der Arbeitslosen und Rentner, betrug demnach 18,9
Prozent. Die Daten stützen sich auf das Sozio-oekonomische Panel, für
das im Jahr 2015 12.000 Haushalte zu ihren Lebensumständen befragt
wurden. Im Westen war nach Angaben des IW der Organisationsgrad mit
19,4 Prozent etwas höher als im Osten (16,5 Prozent).
Die Werte der Bundesländer im Einzelnen: Saarland (30,7 Prozent),
Rheinland-Pfalz (24,1), Hamburg (23,6), Schleswig-Holstein (22,3),
Mecklenburg-Vorpommern (21,9), Nordrhein-Westfalen (21,6), Hessen
(21,2), Niedersachsen (19,1), Brandenburg (18,7), Thüringen (16,4),
Bayern (16,4), Baden-Württemberg (16), Sachsen-Anhalt (15,8), Berlin
(14,9), Sachsen (14,6), Bremen (10,9).
IW-Tarifexperte Hagen Lesch empfahl den Gewerkschaften in
Bundesländern mit niedrigerem Organisationsgrad, sich die Arbeit in
den stärkeren Regionen genau anzuschauen. "Es reicht nicht aus, immer
wieder zu verlangen, dass der Staat Tarifverträge für
allgemeinverbindlich erklärt", sagte er der "Rheinischen Post".
"Stattdessen müssen die Gewerkschaften selbst ihre Schlagkraft durch
eine bessere Mitgliederwerbung erhöhen." Das gelte insbesondere für
den Dienstleistungssektor.
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