(ots) - Die Deutschen Auslandsschulen bieten großes
Potenzial für die Fachkräftemigration und Fachkräftequalifizierung.
Viele Absolventen der Schulen in mehr als 70 Ländern kommen nach
Deutschland. Sie sprechen Deutsch, sind mit der deutschen Kultur
vertraut und hoch qualifiziert. Ein Großteil der Absolventen hat auch
im Ausland beruflich mit Deutschland zu tun. Dies sind zentrale
Ergebnisse einer Studie des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen,
für die Absolventen und Schulvertreter weltweit befragt wurden.
Die Flüchtlingskrise beherrscht die Debatte zur Migration. Dabei
ist die qualifizierte Zuwanderung nach wie vor von großer Relevanz:
Immer mehr Unternehmen klagen, der Fachkräftemangel verschärfe sich.
Auch laut Bundesagentur für Arbeit gibt es etwa in technischen
Berufen weiterhin Engpässe. Was die Deutschen Auslandsschulen als
mögliche Quellen für die Zuwanderung von potenziellen Fachkräften
besonders interessant macht, ist die neue Perspektive auf
Arbeitsmigration, die vom Triple Win-Paradigma geprägt ist. Demnach
ist Fachkräftemigration vor allem dann zu fördern, wenn sie zu einem
dreifachen Nutzen führt und Einwanderungsländern, den Migranten
selbst und ihren Herkunftsländern Vorteile bringt.
Der von der Bertelsmann Stiftung geförderten Untersuchung zufolge
entscheidet sich jeder zweite befragte Auslandsschulabsolvent für ein
Studium oder eine Ausbildung in Deutschland (48 Prozent). Insgesamt
kommen somit geschätzt jährlich rund 2.500 Deutsch sprechende und mit
der deutschen Kultur vertraute junge Menschen aus der ganzen Welt
nach Deutschland. Jeder dritte Befragte bleibt nach der Ausbildung in
Deutschland (33 Prozent).
Die in der Untersuchung identifizierten Migrationsmuster der
befragten Auslandsschulabsolventen unterscheiden sich nach
Staatsangehörigkeit. So gehen knapp zwei Drittel der befragten
Absolventen mit deutscher Staatsbürgerschaft (62 Prozent) nach dem
Schulabschluss nach Deutschland und etwa ein Drittel der
nichtdeutschen Absolventen (32 Prozent). Der Bezug zu Deutschland
bleibt auch im Ausland häufig bestehen: Knapp jeder dritte Absolvent
hat nach Einschätzung der befragten Schulen im Sitzland beruflich mit
Deutschland zu tun (27 Prozent). Diese Absolventen sind demnach
primär in der Wirtschaft beschäftigt (63 Prozent), aber auch in
Wissenschaft und Forschung (31 Prozent), Schule und Bildung (21
Prozent) sowie in Regierung oder diplomatischem Dienst (19 Prozent).
"Der Auslandsschulbesuch mündet nicht in einer Einbahnstraße,
sondern eröffnet globale Bildungswege", sagt Detlef Ernst,
Vorstandsvorsitzender des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen. "Wo
auch immer die Auslandsschulabsolventen studieren, arbeiten und
leben, bleibt ein enger Bezug zu Deutschland bestehen. So wird echter
Austausch möglich - in Form von Fachkräften, aber auch von Wissen,
Erfahrungen und Netzwerken."
Weitere Informationen und Download der Studie:
https://www.auslandsschulnetz.de/wws/5453670.php
Hintergrund:
Die Studie "Deutsche Schulen, Globale Bildung: Beitrag der
Deutschen Auslandsschulen zum Triple Win" wurde von der Bertelsmann
Stiftung im Rahmen des Projekts "Integration und Bildung" gefördert.
Für die Studie wurden weltweit 908 Absolventen der Deutschen
Auslandsschulen und 135 ehren- und hauptamtliche Führungskräfte an 96
Deutschen Auslandsschulen befragt. Ergänzend wurden qualitative
Interviews und eine Auswertung relevanter Sekundärdaten durchgeführt.
Fragestellung und Design der Untersuchung orientieren sich am Triple
Win-Modell und dem Public Value-Ansatz. Das Triple Win-Modell
postuliert eine faire Gestaltung von Fachkräftemigration, die einen
dreifachen Gewinn ermöglicht - für die Fachkräfte, für deren
Herkunftsländer und für Deutschland. Der Public Value-Ansatz stellt
den gesellschaftlichen Wertbeitrag von Organisationen in den
Mittelpunkt.
Ãœber die Deutschen Auslandsschulen
In mehr als 70 Ländern weltweit vermitteln 140 Deutsche
Auslandsschulen Bildung "made in Germany". Gut 82.000 Schüler
besuchen die Deutschen Auslandsschulen weltweit, drei Viertel von
ihnen sind nichtdeutsch. Die Deutschen Auslandsschulen gelten als
eines der ältesten und erfolgreichsten Beispiele für
öffentlich-private Partnerschaften. Ehrenamtliche Vorstände gründen
und führen die Schulen, Bund und Länder fördern sie. Die freien
Träger erwirtschaften durchschnittlich rund 70 Prozent ihrer
Schulhaushalte in Eigenverantwortung.
Pressekontakt:
Weltverband Deutscher Auslandsschulen e.V. (WDA)
Albrecht Wolfmeyer
Tel.: 030 280 449 20
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