(ots) - Dass Akademiker ein geringeres Risiko haben,
arbeitslos zu werden als Ungelernte, ist bekannt. Die Berechnungen
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bestätigen
dies seit vielen Jahren.
Neu ist, dass es in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit
(BA) nun auch regionale detaillierte Zahlen zu diesem Thema gibt. Für
2015 und 2016 liegen Daten dazu vor, wie hoch das
Arbeitslosigkeitsrisiko je nach Qualifikation ist - für Bundesländer,
Kreise und Arbeitsagenturbezirke.
Menschen ohne Berufsabschluss sind fünfmal häufiger arbeitslos als
ausgebildete Fachkräfte
Im Jahr 2016 war die Arbeitslosenquote von Personen ohne
Berufsabschluss in Deutschland mit 20,0 Prozent fast fünfmal so groß
wie für Personen mit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung,
deren Quote bei 4,2 Prozent lag. Die geringste Arbeitslosenquote
weisen Akademiker auf, von denen nur 2,6 Prozent arbeitslos waren.
Beschäftigte ohne Berufsausbildung haben im Vergleich zu den
anderen Qualifikationsgruppen ein deutlich höheres Risiko, ihre
Beschäftigung zu verlieren. Außerdem sind ihre Chancen, ihre
Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden,
geringer. Entsprechend höher ist das Risiko für diese Menschen,
langzeitarbeitslos zu werden. Das hohe Arbeitslosigkeitsrisiko von
Ungelernten führt außerdem dazu, dass sie die Hälfte der Arbeitslosen
stellen, obwohl ihr Anteil an allen Erwerbspersonen aber nur 15
Prozent beträgt.
Betrachtet man die Regionen, zeigt sich folgendes: je höher die
Arbeitslosenquote in einer Region insgesamt ist, desto deutlicher
zeigen sich auch die qualifikationsspezifischen Unterschiede. In
Regionen mit niedriger Arbeitslosenquote ist die Differenz bei der
Arbeitslosigkeit von Menschen mit und ohne Ausbildung kleiner als in
Regionen mit hoher Arbeitslosenquote.
Außerdem lässt sich ein Ost-West-Gefälle feststellen: in
ostdeutschen Kreisen ist der Abstand zwischen gut ausgebildeten
Menschen und Ungelernten besonders hoch, wenn man den Vergleich zu
einem Kreis mit ähnlicher Arbeitslosigkeit im Westen zieht.
Daten und Hintergrund:
Die Arbeitsmarktdaten zu den Qualifikationsgruppen sind in dem
Tabellenheft "Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten
(Jahreswerte)" zusammengestellt. In dem Methodenbericht "Einführung
qualifikationsspezifischer Arbeitslosenquoten in der BA-Statistik"
werden die Methodik beschrieben und ausgewählte Ergebnisse
dargestellt. Die Veröffentlichungen können über die nachfolgenden
Links aufgerufen werden:
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Grundlagen/
Methodenberichte/Arbeitsmarktstatistik/Generische-Publikationen/Metho
denbericht-qualifikationsspezifische-Arbeitslosenquoten.pdf
https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_31892/SiteGlobals/Forms/Rub
rikensuche/Rubrikensuche_Form.html?view=processForm&pageLocale=de&top
icId=1250828
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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