(ots) -
Sperrfrist: 21.06.2017 17:00
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DSW: "Ohne zusätzliche Familienplanungsangebote wird die
Weltbevölkerung schneller wachsen als angenommen"
Die Weltbevölkerung wird von heute rund 7,6 Milliarden Menschen
auf 9,8 Milliarden 2050 und 11,2 Milliarden 2100 wachsen. Das geht
aus den neuesten Weltbevölkerungsprojektionen der Vereinten Nationen
(UN) hervor. Zwar ist die Fertilität der meisten Ländern in den
vergangenen Jahren zurückgegangen, doch gerade in Afrika ist sie
weiterhin hoch. Dort bekommen Frauen derzeit durchschnittlich 4,7
Kinder, deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von 2,5 Kindern
pro Frau. Die UN gehen in ihren Projektionen davon aus, dass die
Fertilitätsrate in Afrika bis 2100 auf 2,1 Kinder pro Frau sinkt.
Dazu sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung
Weltbevölkerung (DSW):
"Angesichts der geplanten Streichung sämtlicher Mittel für
freiwillige Familienplanung durch die US-Regierung sehe ich die
Rückgänge bei der Fertilität in Gefahr. Diese drohende
Finanzierungslücke muss dringend geschlossen werden. Nur wenn
Deutschland und andere Geberländer zusätzliche Mittel für
Familienplanungsangebote bereitstellen, sind die neuen
UN-Projektionen realistisch. Andernfalls laufen wir Gefahr, dass das
Bevölkerungswachstum wieder an Fahrt aufnimmt. Bereits die heutige
Bevölkerungszunahme stellt die Entwicklungsländer vor große
Herausforderungen hinsichtlich der Ernährung, Gesundheitsversorgung
und Bildung ihrer Bevölkerung. In 26 Ländern Afrikas wird sich die
Einwohnerzahl bis 2050 voraussichtlich verdoppeln.
In weniger als drei Wochen findet in London eine internationale
Familienplanungskonferenz statt. Die deutsche Regierung sollte dort
zeigen, dass sie eine aktive Rolle bei dieser wichtigen Zukunftsfrage
spielt. Die nächste Bundesregierung muss einen stärkeren Beitrag dazu
leisten, dass Frauen und Mädchen selbst bestimmen können, ob und wann
sie schwanger werden."
Noch immer können mehr als 220 Millionen Frauen in
Entwicklungsländern nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchten.
Hätten alle diese Frauen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln gäbe es
jährlich 21 Millionen weniger ungeplante Geburten.
Die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um rund 83 Millionen
Menschen. In den vergangenen Jahren ist die durchschnittliche
Kinderzahl pro Frau auf fast allen Kontinenten - mit Ausnahme von
Europa - gesunken.
Weitere Informationen:
- Infoblatt mit Grafiken: http://bit.ly/WPP17-grafiken
- Highlights aus der UN-Studie: http://bit.ly/WPP17-highlights
- Fakten zu Verhütung und Familienplanung:
http://bit.ly/infoblatt-fp
Die vollständigen neuen Daten der UN Bevölkerungsabteilung im
englischen Original finden Sie ab 17:00 Uhr MESZ unter:
http://esa.un.org/unpd/wpp
Ãœber die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation.
Ziel unserer Arbeit ist es, allen Menschen - insbesondere jungen
Menschen - den Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütung zu
ermöglichen. Durch unsere Projekte in Afrika wissen Jugendliche, wie
sie ihre Gesundheit schützen und ihre Lebensperspektiven selbst
verbessern können. In Deutschland, in Europa und in Afrika begleiten
wir politische Entscheidungsprozesse in Fragen der Familienplanung
und Gesundheit.
Pressekontakt:
Leonie Müßig
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Hindenburgstr. 25
30175 Hannover
Telefon: 0511 94373-38
Spendenkonto
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E-Mail: leonie.muessig(at)dsw.org
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