(ots) - Dass ein französischer Staatschef einen Monat
nach Ernennung seiner Regierung vier ins Zwielicht geratene
Kabinettsmitglieder verabschieden muss, verheißt nichts Gutes. Zumal
es sich bei den Betroffenen um die Ministerriege der verbündeten
Modem-Partei handelt, die in Verdacht steht, Mitarbeiter mit
Scheinarbeitsverträgen ausgestattet zu haben. Aber wie so oft steht
Macron wieder als strahlender Sieger da. Zum einen hat er mit dem
Verzicht auf vier fachlich überzeugende, aber möglicherweise in
Affären verstrickte Mitstreiter verdeutlich: Es ist ihm ernst mit der
versprochenen untadeligen Republik. Zum anderen geht der Präsident
aus der Machtprobe gestärkt hervor. Kaum war das Ausscheiden der
Zentristen aus der Regierung amtlich und deren weitere Unterstützung
im Parlament fraglich, boten schon neue Partner dem Präsidenten ihren
Beistand an. Abtrünnige konservative Republikaner kündigten an, sie
würden eine eigene Fraktion bilden, Macrons Reformen konstruktiv
begleiten.
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