(ots) - In Deutschland ist der Absatz von Pestiziden
auf den höchsten Wert seit 2009 gestiegen. Das geht aus der Antwort
der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion
hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe) vorliegt. Demnach wurden 2015 rund 35.000 Tonnen
an Wirkstoffen für Pflanzenschutzmittel verkauft, 2009 waren es noch
30.000 Tonnen. Die Gesamtmenge der verkauften Pflanzenschutzmittel
belief sich 2015 auf gut 100.000 Tonnen. Grünen-Agrarexperte Harald
Ebner kritisierte die Bilanz von Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt (CSU) zur Reduzierung von Pestiziden in der Umwelt.
"Das ist eine komplette Null-Bilanz von Noch-Agrarminister Schmidt",
sagte Ebner. Immer weniger Vögel, Bienen, andere Insekten und
Wildkräuter könnten in Agrarlandschaften überleben, eine zentrale
Ursache seien die Ackergifte, sagte der Grünen-Politiker. Er verwies
darauf, dass laut Bundesregierung derzeit 751 Pestizide in
Deutschland zugelassen seien, 533 davon würden bekanntermaßen die
Gesundheit und 570 die Gewässer gefährden. "22 zugelassene Pestizide
sind sogar EU-offiziell als ,vermutlich krebserregend' eingestuft",
sagte Ebner. Die Grünen-Fraktion will an diesem Donnerstag in den
Bundestag Anträge zur Reduzierung von Pestiziden und anderen Stoffen
einbringen, die etwa für Bienen schädlich sind.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell