PresseKat - Methadon gegen Krebs - Chemikerin kritisiert bei stern TV "zu viel Gegenwind und fehlende klini

Methadon gegen Krebs - Chemikerin kritisiert bei stern TV "zu viel Gegenwind und fehlende klinische Studien."

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(ots) - "Methadon kann die Wirkung einer Chemotherapie
verbessern." Aber: "Es gibt zu viele Gegenwinde, und es fehlen die
klinischen Studien an großen Fallzahlen." Live bei stern TV hat die
Chemikerin Dr. Claudia Friesen kritisiert, dass das Schmerzmittel
Methadon trotz erstaunlicher Forschungsergebnisse nicht als
Krebsmedikament eingesetzt wird. "Ich kenne Patienten, bei denen ein
Chemotherapeutikum nicht gewirkt hat. Erst als sie es mit Methadon
bekommen haben, sprach es wieder an", so Friesen im Gespräch mit
Steffen Hallaschka. Aber, auch das machte die Wissenschaftlerin
deutlich: "Wir brauchen die Studien. Dass es die nicht gibt, liegt
daran, dass die Förderungen fehlen. Mittlerweile ist es sogar so,
dass ich nicht einmal mehr meine Grundlagenforschung gefördert
bekomme."

Schon 2007 hatte Friesen herausgefunden, dass Methadon Krebszellen
absterben lassen kann. "Wir wollten ursprünglich die molekularen
Mechanismen von Opioiden weiter aufklären. Und zu unserer
Verwunderung sind die Tumorzellen mit Methadon gestorben." Nach zehn
Jahren intensiver Forschung weiß Friesen inzwischen genauer, wie das
Methadon wirkt: "Methadon kann den Widerstand der Tumorzelle gegen
das Chemotherapeutikum brechen und sorgt dafür, dass das
Chemotherapeutikum wirken kann", so Friesen bei stern TV.

Was das für Krebspatienten bedeuten kann, hatte stern TV zuvor
unter anderem am Fall der 38-jährigen Sabine Kloske gezeigt. Als sie
im Alter von 36 Jahren die Diagnose Hirntumor erhält, geben die Ärzte
ihr nicht mehr viel Zeit. "Der Arzt sagte, Sie haben noch maximal
zwölf bis 15 Monate", erzählt die Lektorin rückblickend. Doch
inzwischen sind bereits zweieinhalb Jahre vergangen. Und: "Der Tumor
ist weg. Ich habe ein sauberes MRT-Bild", so Sabine Kloske, die
zusätzlich zu einer Radiochemotherapie schon früh damit begonnen hat,




Methadon einzunehmen, um ihre Ãœberlebenschancen zu verbessern.

Ein Einzelfall ist sie damit nicht. Auch Claudia Friesen hat mehr
als 350 Patientendaten in ihrer Kartei gesammelt, deren MRT-Bilder
unter der Einnahme von Methadon einen deutlichen Rückgang der
Metastasen aufweisen - zum Teil sogar ein völliges Verschwinden.
"Meistens sind es bettlägerige Patienten, die eigentlich gar nichts
mehr machen können. Und wenn die auf Methadon umgestellt werden,
können sie plötzlich wieder aufstehen, können wieder ihren Haushalt
machen, viele können in den Urlaub fahren, also wieder ein normales
Leben führen. Für viele ist allein die Lebensqualität es wert,
Methadon einzusetzen."

Dass Methadon dennoch uninteressant für die Pharmabranche ist,
liege vielleicht an dem günstigen Preis: "Wenn ich sehe was Methadon
kostet, zwischen acht und 20 Euro für 100 Milliliter, die vier bis
sechs Wochen reichen und vergleiche das mit den sehr teuren
Medikamenten, die dann 20.000 bis 25.000 Euro kosten, hat Methadon
kaum eine Chance."

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Veröffentlichung frei.



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Heike Foerster
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Datum: 22.06.2017 - 00:14 Uhr
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