(ots) - Der ehemalige Vizepräsident der EU-Kommission,
Günter Verheugen (SPD), sieht die EU nach dem Brexit gestärkt.
Verheugen sagte am Donnerstag im rbb-Inforadio: "Es scheint ja
tatsächlich so zu sein, dass der Weckruf, den der Brexit bedeutet hat
und wohl auch die Wahl von Donald Trump in den USA und auch die
wachsende Gefahr des Populismus in einer Reihe von europäischen
Ländern dazu geführt hat, dass die 27 verbliebenen EU-Staaten fester
zusammenstehen."
Es sei bemerkenswert, dass die 27 Staaten "in der Frage, wie man
den Brexit behandeln soll, eine sehr einheitliche Haltung eingenommen
haben, dass sie sich nicht haben auseinanderdividieren lassen und
dass es auch keinerlei Tendenzen irgendwo gibt, es dem Beispiel der
Briten nachzutun."
Weiter sagte Verheugen, Großbritannien steuere auf einen "harten
Brexit" zu. Es dürfe dennoch nicht darum gehen, "Vorteile zu Lasten
des anderen herauszuholen, sondern eine faire, ausgeglichene und für
beide Seiten günstige Lösung" zu finden.
An die EU appellierte der ehemalige Kommissions-Vize, Reformen
einzuleiten: "Richtig wäre es im Augenblick, unterhalb der Ebene von
Vertragsänderungen, Reformen anzupacken, die die Menschen wirklich
wollen." Als Beispiele nannte Verheugen, "ernsthaft gegen die
Überregulierung vorzugehen" und "für mehr Transparenz" sowie "mehr
demokratische Mitwirkung" zu sorgen.
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