PresseKat - Finde mich, wer kann / Oliver Wyman-Analyse "Digital ATX" (FOTO)

Finde mich, wer kann / Oliver Wyman-Analyse "Digital ATX" (FOTO)

ID: 1502652

(ots) -
Die Vorstände der ATX-Unternehmen zeigen erstaunliche
Zurückhaltung, wenn es um Social Media geht. Nur 51 Prozent verfügen
über einen Account bei LinkedIn, Xing oder Twitter. Eine Analyse der
Strategieberatung Oliver Wyman zeigt: Immerhin überflügeln sie damit
noch die Kollegen aus dem DAX. Unter Deutschlands Top-Vorständen
profilieren sich nur 34 Prozent im sozialen Netz. Eine Frage drängt
sich auf: Können sich die Chef-Digitalisierer der Wirtschaft solche
Abstinenz überhaupt leisten?

Österreichs Vorstände der alten Schule lieben ihre Vorzimmer. Wer
etwas möchte, wartet bitte auf seinen Termin. Die Sekretärin als gute
Seele schirmt ab - und lässt gnädig durch, ganz selektiv. Was aber,
wenn solch ein Vorstand mit einem Mover and Shaker aus dem Silicon
Valley sprechen möchte? "Es ist wenig wahrscheinlich, dass man in der
Szene noch mit den klassischen Kommunikationsmethoden durchdringt",
sagt Martin Rauchenwald, Partner der Strategieberatung Oliver Wyman
in Wien. "Wer nicht zur direkten Ansprache über einen sozialen Kanal
in der Lage ist, hat bei Treibern der Digitalisierung schlechte
Karten." Die geheime Chef-Durchwahl verliert an Wert im Zeitalter der
Instant-Kommunikation. Gravierender noch: Der alte Nimbus der
Unerreichbarkeit wird zum Bumerang.

Die Berater von Oliver Wyman haben mit ihrer Analyse "Digital ATX"
die digitalen Qualitäten der im Börsenindex ATX vertretenen
Führungsriege beleuchtet. Noch fremdeln die Vorstände mit den
Möglichkeiten von Social Media. Nur 50 Prozent der Männer und 60
Prozent der Frauen sind aktiv beim Kurznachrichtendienst Twitter oder
einem der beiden großen sozialen Netzwerken für Berufstätige,
LinkedIn und Xing. Geschlechterübergreifend zeigen sich damit 51
Prozent der ATX-Vorstände mit einem persönlichen Profil. Die mögliche




Präsenz auf Facebook ließ sich aufgrund der
Privatsphäre-Einstellungen nicht verifizieren. Damit ist auch klar:
Knapp die Hälfte der 73 ATX-Vorstände hinterließ zum Zeitpunkt der
Erhebung im Mai gar keinen Fußabdruck im sozialen Netz.

Die CEOs gehen in Österreich voran

Während amerikanische Unternehmensvorstände die Profile auch zur
persönlichen Markenbildung intensiv nutzen, zeigen die Österreicher
zumindest mehr Aktivität als die deutschen Pendants. Im DAX sind nur
31 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen auf einer der drei
Plattformen vertreten - insgesamt ergibt das einen Wert von 34
Prozent. Gerade die Vorstandsvorsitzenden (CEO) legen in Österreich
deutlich mehr Wert darauf, im Internet persönlich erreichbar zu sein.
47 Prozent der ATX-CEOs sind vertreten, während sich nur zehn Prozent
der DAX-CEOs im sozialen Netz zeigen.

Über die Gründe mag man spekulieren: Sie reichen von vornehmer
Zurückhaltung über die Sorge vor Fehltritten bis zu vorgeblichen
Zeitfragen. Für Oliver Wyman-Partner Martin Rauchenwald ist hingegen
die Präsenz der Chefs vor allem ein Indikator für die Offenheit, sich
den drängenden Digitalisierungsfragen zu stellen: "Die Affinität
eines Vorstands zu Social Media deutet an, wie bereit sein
Unternehmen für den digitalen Wandel ist. Wer sich hier verweigert,
tut sich schwerer, mit den Enablern aus der Start-up-Szene über
Fragen der Automatisierung und Vernetzung zu sprechen. Das ist schon
eine Frage der Glaubwürdigkeit." Die Treiber der digitalen
Transformation seien fast vollständig über soziale Plattformen
miteinander verbunden. "Schon die schnelle Kontaktaufnahme wird für
die Etablierten zum Problem." Zudem würden die Plattformen oft
unterschätzt, was ihr Potenzial für das Teilen von Wissen angeht.

Twitter spielt für ATX-Entscheider keine Rolle

Ein Blick auf die Art der Nutzung zeigt erstaunliche Unterschiede:
ATX-Vorstände nutzen Karrierenetzwerke deutlich beherzter als
DAX-Vorstände - und das international geprägte LinkedIn liegt in der
Gunst gegenüber dem deutschen Xing klar vorne: Während 45 Prozent der
ATX-Vorstände bei LinkedIn sind und 16 Prozent bei Xing, mischen die
DAX-Vorstände auf diesen Portalen wesentlich seltener unter das
berufstätige Volk (LinkedIn 31, XING 6 Prozent).

Nachrichten und Meinungsäußerungen aus erster Hand sind hier wie
dort noch weniger gefragt. Den Kurznachrichtendienst Twitter
ignorieren die österreichischen Top-Manager fast vollständig. Nur ein
einziger Vorstand ist hier aktiv. In Deutschland pflegen immerhin
acht Prozent der DAX-Vorstände einen Twitter-Account. "Offenbar
vertraut die Führungsriege bei ihrer Recherche vor allem
Sekundär-Quellen", sagt Rauchenwald.

Zum Design der "Digital ATX"-Analyse

Für die Analyse "Digital ATX" untersuchte Oliver Wyman alle
ATX-Vorstände hinsichtlich Präsenz in den sozialen Netzwerken
LinkedIn, Twitter und Xing. (Erhebung: Mai 2017; Vergleichzahlen aus
dem DAX: Januar 2017)



Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 464
Mobil +49 175 2905074
Maike.Wiehmeier(at)oliverwyman.com

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Datum: 22.06.2017 - 10:50 Uhr
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