(ots) - Es wirkte wie das Menetekel des eigenen
Untergangs. Ausgerechnet am islamischen Festtag der Offenbarung des
Korans sprengten die Dschihadisten in Mossul den Proklamationsort
ihres "Islamischen Kalifates" in die Luft. Von der Al-Nuri-Moschee
und dem schiefen Minarett blieben nur noch Rauch und Trümmer. Vor
drei Jahren rief Abu Bakr Al-Baghdadi hier seinen Gottesstaat aus,
der in Mesopotamien zeitweise acht Millionen Menschen in der Hand
hatte. Jetzt naht das Finale der blutigen Tyrannei im Namen Allahs.
Die irakische IS-Hochburg Mossul steht vor dem Fall. Die syrische
Zentrale Rakka ist umzingelt. Doch Erleichterung und Aufatmen sind
fehl am Platze. Weder im Irak noch in Syrien gibt es in der
zusammengewürfelten Schar der nationalen und internationalen
Kriegsparteien irgendeinen Konsens für die Zeit nach dem Terrorreich.
Alle Beteiligten rüsten bereits für die nächste Runde in dem
regionalen Machtpoker, bei dem auch die USA unter Donald Trump wieder
kräftig mitmischen wollen.
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