(ots) - Bedauerlicherweise hat die Bundesregierung den
Abschiebeflug nach Afghanistan nicht verschoben, weil sie eingesehen
hätte, dass Afghanistan ein viel zu unsicheres Land ist. Grund ist
die vergleichsweise banale Tatsache, dass die deutsche Botschaft in
Kabul noch nicht arbeitsfähig sein soll, weil sie Ende Mai bei einem
Bombenanschlag schwer beschädigt wurde. Ist das Problem beseitigt,
kann der nächste Jet mit abgelehnten Asylbewerbern wieder kommen. So
bleibt es im Grundsatz bei der zynischen Haltung, dass Menschen in
ein Land zurückgeschickt werden, in dem sie ihres Lebens nicht sicher
sind. Selbst in der CSU regt sich inzwischen die Kritik. "Es ist
einfach nicht ganz logisch zu sagen, man brauche weiterhin Soldaten,
aber das Land sei schon sicher", hat die stellvertretende
CSU-Vorsitzende Barbara Stamm gesagt. Stamm hat völlig Recht. Aber es
ist Wahlkampf, und viele Politiker sind damit beschäftigt, den harten
Hund zu markieren. Da bleiben für die Logik weder Zeit noch Energie.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell