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Das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz strebt als erste deutsche
Institution eine Zertifizierung nach dem internationalen
PLANETREE-Konzept an. Das Hauptaugenmerk dieses patientenzentrierten
Konzepts liegt auf der ganzheitlichen Betrachtung des Patienten und
seiner situationsbedingten Abhängigkeit von personellem und
materiellem Umfeld, um den bestmöglichen Heilungserfolg zu erzielen.
Die Platane wurde nicht zufällig als Logo der gemeinnützigen
Einrichtung "PLANETREE" gewählt. Unmittelbar mit diesem Baum
verbunden ist der Name Hippokrates. Hippokrates , 460 vor Christus
geboren, gilt als Urvater der modernen Medizin und unterrichtete
seine Schüler unter diesem symbolträchtigen Baum. Seine Lehren
begleiten die Menschheit bis heute und begründen sich darauf, dass
Patienten aus Körper und Seele bestehen, die beide zur Heilung
angesprochen werden müssen.
Der Patient als Person im Vordergrund
Das Bundeswehrzentralkrankenhaus blickt seit 2014 verstärkt auf
diese Geschichte zurück und möchte sich bis 2019 durch die
Organisation PLANETREE im Sinne einer patientenzentrierten Versorgung
zertifizieren lassen. 1978 wurde PLANETREE von einer Amerikanerin
gegründet, die in einem Krankenhaus in den USA schlechte Erfahrungen
mit dem Gesundheitssystem gemacht hatte. Dabei fühlte sie sich nicht
medizinisch schlecht behandelt. Sie störte die Bürokratie, der Mangel
an Information und der Mangel an Aufmerksamkeit für sie als Person.
Patient und Behandler auf Augenhöhe
Mit PLANETREE arbeiten heißt für das Koblenzer
Bundeswehrzentralkrankenhaus: Mit Patientinnen und Patienten sowie
deren Angehörigen auf Augenhöhe umgehen. Es wird eine Versorgung
angestrebt, wie wir sie für uns selbst und unsere Angehörigen
wünschen.
Den Menschen nicht aus den Augen verlieren
Modernste Medizintechnik und Therapiemöglichkeiten lassen es heute
zu, Krankheiten besser, schneller und frühzeitiger zu behandeln. Doch
die Gefahr ist groß, dass hierbei der Patient oder der Angehörige als
Mensch zu kurz kommt. Die Menschlichkeit kann in einem hektischen
Berufsalltag schnell in den Hintergrund geraten. Um dies zu
verhindern, startet nun das PLANETREE-Team des
Bundeswehrzentralkrankenhauses rund um die Vorsitzende von PLANETREE
e.V. Deutschland, Dr. Dorothea Wild, ein Großprojekt getreu dem
Leitsatz des Sanitätsdienstes der Bundeswehr: "Der Menschlichkeit
verpflichtet". Das Koblenzer Haus hat sich entschieden, das erste
PLANETREE-Krankenhaus Deutschlands zu werden.
Gesunde Gesundung
Die grundsätzlichen Fragen, die sich das Team dazu beantworten
muss, lauten: "Was benötigt ein Patient, um gesund zu werden? Wie
muss ein Krankenhaus aussehen, in dem man gesunden kann? Die Fragen
nach dem idealen Krankenhaus machen es notwendig, alle medizinischen
Behandlungspfade aus Patientenperspektive zu betrachten. Dazu werden
durch die Abteilungen des Hauses erstmalig gezielt Patienten und
deren Angehörige nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt.
Demgegenüber werden die Vorstellungen und Möglichkeiten des
behandelnden Teams, sowie deren Ideen und Verbesserungsvorschläge
berücksichtigt. Ziel ist eine entscheidende Verbesserung der
Atmosphäre im Krankenhaus durch zufriedene Patienten und Mitarbeiter.
Zum Heilungsprozess gehören neben bestmöglicher Versorgung zudem die
Einbindung der Familie, seelsorgerische und psychologische Betreuung
und eine ansprechende Gestaltung der Krankenhaus-Infrastruktur. Auch
moderne Führungsmethoden sind ein wichtiger Bestandteil der
patientenzentrierten Medizin.
Gesamtheitliche Betrachtung der Versorgung
Der Weg zur Zertifizierung im Sinne der Patientenzentrierung führt
das Bundeswehrzentralkrankenhaus über zwölf Komponenten. Dabei werden
unter anderem die medizinische Versorgung, Behandlungsprozesse,
Ernährung, ökonomische Daten, Sicherheit und architektonische
Faktoren betrachtet und weiterentwickelt.
Zwischenstand
Seit Beginn des Projekts 2014 konnten sich bereits einige
Veränderungen etablieren. Auf direkte Mitsprache durch Patienten
zurückzuführen sind beispielsweise die neuen Namensschilder des
Krankenhauspersonals. Weniger Angaben in größerer Schrift lassen den
Ansprechpartner deutlicher erkennen. Die Familien werden ganz bewusst
in die Therapie mit eingebunden, da ihre Anwesenheit und
Unterstützung ein wichtiger Faktor im Heilungsprozess ist. Wegweiser
und Schilder wurden zur besseren Orientierung umbenannt und anders
platziert, Stationsflure und Zimmerbeschriftungen einladend
gestaltet, um den Aufenthalt in einer Krankenhausumgebung zu
erleichtern.
Engagement spornt weiter an
Mithilfe zusätzlicher Visiten und Konferenzen sollen alle
Abteilungen zum Wohl des Patienten besser zusammenarbeiten. Den
Patienten in den Mittelpunkt zu stellen heißt, mehr als üblich im
Team zu planen. Die bereits geschafften Veränderungen zeigen, dass
dies mit großem Engagement funktioniert und viele Ideen von den
Mitarbeitern ausgehen und weiterentwickelt werden, die eine optimale
Versorgung gewährleisten.
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