(ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert den
Angriff von Martin Schulz auf Angela Merkel:
Merkel gleich einen "Anschlag auf die Demokratie" vorzuwerfen,
ging gerade um jenes Maß an Übertreibung zu weit, das aus einem
berechtigten Angriff auf den politischen Gegner eine Steilvorlage für
einen sicheren Konter macht. Jetzt kann sich die Union ohne
Schwierigkeiten als Opfer inszenieren und variiert mit Genuss das
Thema "Wer schreit, hat unrecht". Doch über die berechtigte Kritik,
die hinter dem Ausfall des SPD-Kandidaten steht, redet so gut wie
niemand. Recht hat Martin Schulz nicht nur mit der Feststellung, dass
sich Merkels CDU der Auseinandersetzung über demokratische
Alternativen zu ihrer Politik auch in diesem Wahlkampf so weit wie
möglich entziehen wird. Recht hat er auch, wenn er darauf hinweist,
dass diese Strategie der politischen Kultur nicht guttut - auch wenn
man das nicht gleich "Anschlag" nennen muss.
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