PresseKat - zeb.Private-Banking-Studie Luxemburg / Luxemburger Privatbanken müssen sich konsequent neu ausricht

zeb.Private-Banking-Studie Luxemburg / Luxemburger Privatbanken müssen sich konsequent neu ausrichten

ID: 1504234

(ots) - Der Private-Banking-Sektor im Großherzogtum
Luxemburg befindet sich in einer entscheidenden Umbruchphase. Gelingt
es den dortigen hoch spezialisierten Privatbanken nicht, sich
rechtzeitig auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen, müssen sie
trotz partiell guten Krisenmanagements in den letzten Jahren mit
empfindlichen Ertragsrückgängen rechnen. Dies sind die zentralen
Ergebnisse der neuen Private-Banking-Studie von zeb für den Standort
Luxemburg. Die Strategie- und Managementberatung, führend in der
europäischen Financial-Services-Industrie, hatte Anfang des Jahres
detailliert untersucht, welche Herausforderungen die Luxemburger
Privatbanken im Private-Banking-Geschäft zu erwarten haben und wie
sie gezielt darauf reagieren können.

Die erstmals durchgeführte Studie zeigt auf, wie marktseitige und
vor allem regulatorische Veränderungen um den Wegfall des
Bankgeheimnisses den Luxemburger Private-Banking-Sektor bereits in
den vergangenen Jahren vor große Herausforderungen gestellt haben.
"Auf den ersten Blick haben die Institute gut darauf reagiert und den
Abzug von Geldern aus dem Affluent-Segment durch die Akquise
hochvermögender Neukunden kompensieren können. Auf den zweiten Blick
jedoch wird deutlich, dass das erzielte Wachstum der Assets under
Management (AuM) mit deutlichen Margenrückgängen bezahlt werden
musste", so zeb-Partner und Studieninitiator Axel Oliver Sarnitz.

Insgesamt dürften die Ergebnisse der Institute bei Fortschreibung
aktueller Trends oder auch nur einer leichten Verschlechterung weiter
unter Druck geraten. "Setzen sich die Entwicklungen der letzten Jahre
fort, sinkt die durchschnittliche Ergebnismarge im Jahr 2020 auf nur
noch etwas über 20 Basispunkte - das ist für externe Investoren eine
kritische Schwelle", unterstreicht Studienleiter Arnd Heßeler,




Executive Manager Luxemburg bei zeb. "Und weitere Aufgaben warten. So
müssen die Luxemburger Institute klare Antworten auf die
Digitalisierung und die dadurch dramatisch veränderten
Kundenanforderungen finden."

Fortsetzung des Status quo ist keine Option

Im Einzelnen ergab die Studie, dass Luxemburgs
Private-Banking-Sektor zwischen 2011 und 2015 trotz hoher
regulatorischer und marktseitiger Herausforderungen nahezu konstante
Ergebnisse erzielen konnte. Der Ergebnisrückgang von lediglich 5 % in
diesem Zeitraum lässt nach Ansicht von zeb bei einem AuM-Wachstum von
etwa 21 % jedoch auf eine deutliche Margenerosion schließen, die
Banken im Wettbewerb um ihre neue Zielgruppe hochvermögender Kunden
in Kauf nehmen mussten. Auf Basis eines Banken-Samples errechneten
die Studienautoren, wie sich die Ergebnismargen in drei Szenarien bis
2020 verändern werden. Das Kernergebnis: Nur bei einer äußerst
positiven Entwicklung werden die Institute ihre Ergebnismargen
ausbauen können - selbst bei Fortschreibung der aktuellen
Rahmenbedingungen ohne aktives Gegensteuern wird es zu einem
Margenrückgang kommen, im negativsten Fall sogar in Richtung Null.

Neue Herausforderungen warten

Aktuell laufen die Luxemburger Private-Banking-Institute im
Wettbewerb um die wenigen hochvermögenden Kunden Gefahr, zu
verwechselbar zu werden. "Wollen die Banken weiterhin ihre Margen
erwirtschaften, müssen sie sich mit einem klaren USP am Markt
positionieren", so Sarnitz. Zusätzlich sind die Banken gefordert,
wesentlich konsequenter auf veränderte Kundenanforderungen zu
reagieren. "Echte Kundenbindung wird vor allem durch herausragende
Kundenerlebnisse geschaffen, die den Einsatz digitaler Tools und
Lösungen erfordern", führt Sarnitz weiter aus. Vor diesem Hintergrund
werden digitale Wettbewerber wie etwa Robo-Advisors für Kunden immer
attraktiver. Ein Hybridmodell aus persönlicher Beratung und
automatisierten Anlageentscheidungen bietet nach Ansicht von zeb
echte Chancen, auch in höheren Vermögenssegmenten Marktanteile zu
gewinnen. Daneben werden unvermeidliche Investitionen für Regulatorik
und IT nach Ansicht der Autoren auch zukünftig das Ergebnis belasten
und allein für sich große Herausforderungen darstellen.

Luxemburg mit guten Voraussetzungen für die strategische
Weiterentwicklung

Grundsätzlich bietet Luxemburg nach Ansicht der Studienautoren
gute Voraussetzungen für den Private-Banking-Sektor. So verfügt das
Großherzogtum über eine hervorragende technische Infrastruktur, gut
ausgebildetes Personal, EU-Zugang sowie den Euro als Landeswährung.
Hinzu kommen die Abdeckung mehrerer Zeitzonen, hohe
Datenschutzstandards sowie ein mehrsprachiges Umfeld.

Die Autoren zeigen vor diesem Hintergrund drei strategische
Stoßrichtungen für Privatbanken in Luxemburg auf: Zunächst können
Institute den eingeschlagenen Weg in Richtung internationales Wealth
Management weiter beschreiten, wenn sie sich konsequent auf die
Besonderheiten des Segments mit einem individualisierten
Geschäftsmodell fokussieren. Hierzu gehört u. a. ein Fokus auf klar
definierte Märkte und Kundengruppen sowie eine Ansprache der Kunden
durch Relationship Manager auf Augenhöhe. Alternativ ist aus Sicht
von zeb die Nutzung der bestehenden Infrastruktur in Luxemburg zum
Aufbau eines EU Hub für digitales Private Banking primär im
Affluent-Segment erfolgversprechend. Nicht zuletzt können gerade
international aufgestellte Privatbanken die skizzierten
Standortvorteile nutzen, um Luxemburg als eine von wenigen global
verteilten Buchungsplattformen zu etablieren und dabei in hohem Maße
Synergieeffekte und Einsparpotenziale zu realisieren.

Die Unternehmensgruppe zeb ist an 17 Standorten in 13 Ländern
tätig und bietet maßgeschneiderte und flexible Beratungskompetenz
über die gesamte Wertschöpfungskette von Finanzdienstleistern - von
der Strategie über die Restrukturierung und den Vertrieb bis hin zur
Unternehmenssteuerung, dem Human Capital und der IT. Mit nahezu 1.000
Mitarbeitern und über 190 Millionen Euro Umsatz in 2016 ist zeb
inzwischen die Nr. 1 der Strategie- und Managementberatungen für
Banken, Sparkassen, Versicherer und andere Finanzdienstleister in
Europa.



Pressekontakt:
Franz-Josef Reuter
Head of Public & International Affairs
Phone +49.251.97128.347
Fax +49.251.97128.520
E-Mail Franz-Josef.Reuter(at)zeb.de

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Datum: 27.06.2017 - 11:04 Uhr
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