(ots) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat
nach Informationen des rbb an den Schulen der Jüdischen Gemeinde zu
Berlin zum Warnstreik aufgerufen.
Die Lehrerinnen und Lehrer fordern einen Tarifvertrag und erheben
in diesem Zusammenhang Vorwürfe gegen den Gemeindevorsitzenden Gideon
Joffe. Weder am Moses-Mendelssohn-Gymnasium noch an der
Heinz-Galinski-Grundschule gebe es verbindliche Regelungen der
Arbeits- und Entgeltbedingungen, heißt es im Streikaufruf der GEW.
Zusagen seien nicht eingehalten worden, es gebe faktisch keinerlei
demokratische Beteiligung der Beschäftigten an den jüdischen Schulen.
Der Warnstreik soll am kommenden Donnerstag stattfinden.
In diesem Zusammenhang wurde am Montag vor dem Berliner
Arbeitsgericht ein Vergleich zwischen den gekündigten Direktorinnen
der Galinski-Grundschule und der Gemeinde geschlossen. Unter Protest
hatten die beiden Lehrerinnen ihre Leitungsfunktionen niedergelegt
und wurden daraufhin fristlos entlassen. Die Gemeinde wird ihnen
jetzt eine Abfindung von je 60.000 EUR zahlen. Abmahnungen in der
Personalakte werden zurückgenommen. Allerdings kann die Gemeinde dem
Vergleich noch bis zum kommenden Montag widersprechen.
Die Auseinandersetzungen an den jüdischen Schulen verschärfen den
ohnehin schon vorhandenen internen Konflikt in der Berliner Jüdischen
Gemeinde noch. Der Vorsitzende Gideon Joffe und seine Fraktion sieht
sich mit dem Vorwurf der Wahlmanipulation konfrontiert (der rbb
berichtete). In diesem Zusammenhang ermittelt die Berliner
Staatsanwaltschaft bereits seit mehr als einem halben Jahr.
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