(ots) - In einem Ermittlungskomplex der
Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main wegen des Verdachts der
gewerbsmäßig begangenen illegalen Beschäftigung im Bausektor unter
Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen und (Lohn- und
Umsatz)Steuern wurden seit den frühen Morgenstunden des 28. Juni 2017
- unter Koordination des Hauptzollamtes Frankfurt und Beteiligung
weiterer Hauptzollämter - mehr als 100 Objekte im europäischen
Ausland, im Rhein-Main-Gebiet sowie im gesamten Bundesgebiet
durchsucht. An den Maßnahmen waren bundesweit etwa 1.100
Einsatzkräfte beteiligt.
Die hiesigen Ermittlungen richten sich gegen eine Tätergruppierung
von über 30 Personen. Aus ermittlungstaktischen Gründen können
derzeit keine näheren Angaben zu den beschuldigten Personen gemacht
werden.
Den (Haupt-)Beschuldigten wird zur Last gelegt, vom
Rhein-Main-Gebiet aus über ein Firmengeflecht Scheinrechnungen in
einem Umfang von etwa 83,5 Mio. EUR gegen "Provisionen" von 5 - 14 %
vorwiegend an Bauunternehmen veräußert zu haben, die ihre
Arbeitnehmer im sogenannten Lohnsplitting (d. h. teilweise oder
vollkommen schwarz) beschäftigen. Hierdurch sollen
Sozialversicherungsbeiträge und Steuern mit einem
Gesamtschadensvolumen von rund 38 Mio. EUR hinterzogen bzw. Beihilfe
hierzu geleistet worden sein. Außerdem werden - zum Teil auch unter
der Leitung anderer Staatsanwaltschaften sowie koordiniert durch das
Hauptzollamt Frankfurt am Main - Ermittlungen gegen Verantwortliche
von Baufirmen in ganz Deutschland geführt, die im Verdacht stehen,
entsprechende Rechnungen gekauft zu haben.
Im Zuge der Durchsuchungen wurden zahlreiche Geschäftsunterlagen
in schriftlicher und elektronischer Form sowie nicht unerhebliche
Vermögenswerte gesichert.
Zudem konnten heute zwölf Beschuldigte festgenommen werden. Gegen
vier dieser Personen lag bereits ein Haftbefehl vor. Weitere vier
dringend Tatverdächtige waren bereits in einer ersten Zugriffswelle
am vergangenen Wochenende festgenommen worden, sie befinden sich in
Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bedankt sich bei dem
Hauptzollamt Frankfurt für dessen hervorragende Koordinierung in den
bundesweit geführten Verfahren und die überaus gute Zusammenarbeit,
die letztlich zum Erfolg der durchgeführten Maßnahmen geführt hat.
Weitergehende Informationen zu den Hintergründen des Verfahrens
sowie ersten Ermittlungsergebnissen sollen zu einem späteren
Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
Kontakt SoKo Blattgold: Dr. Michael Horst 0162 2550494
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