(ots) -
Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Zahl der
Nicht-Bleibeberechtigten möglichst effizient zu senken. Abschiebungen
sollen konsequent umgesetzt, Menschen ohne Schutzstatus schneller
zurückgeschickt werden, um andere besser integrieren zu können. Die
"ZDF.reportage" geht am Sonntag, 2. Juli 2017, 18.00 Uhr, der Frage
nach: Wie sieht die Abschiebepraxis derzeit wirklich aus? Die
Filmautoren Lars Seefeldt und Kersten Schüßler erkunden in "Abgelehnt
und abgeschoben - Asylbewerber auf dem Weg zurück", inwiefern die
Vorgaben der Politik überhaupt umsetzbar sind.
43 Namen hat Barbara Hitz, Leiterin der Bundespolizei-Abteilung
"Rückführung", für den Flug nach Tunis auf die Liste gesetzt. 43
Männer werden an diesem Morgen bundesweit von Landespolizisten
gesucht. Am Ende sind es 17 Männer, die am Flughafen in Leipzig
streng bewacht eintreffen, allein 13 aus Haftanstalten. Nur vier
konnten auf freiem Fuß angetroffen werden, elf hätten es sein sollen.
Pro Flugzeug nimmt Tunesien 25 Abzuschiebende zurück.
Die Politik will mit den konsequenten Abschiebungen Zeichen
setzen. Für die, die sie umsetzen müssen, ist es, auf sehr
unterschiedliche Weise, ein harter Job. Wenige Kilometer von der
Abschiebestation auf dem Leipziger Flughafen entfernt liegt das
Ankunftszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Dort
wird versucht zu klären: Wurden die Flüchtlinge verfolgt - politisch,
sozial, sexuell? Oder spielen wirtschaftliche Erwägungen eine
wesentliche Rolle?
Abgelehnten Asylbewerbern soll eine freiwillige Rückkehr in ihr
Herkunftsland ermöglicht werden. In Pristina, im Kosovo, bieten
deutsche Behörden zum Beispiel Rückkehrhilfen und -beratungen an.
Auch in Tunesien soll eine solche Anlaufstelle aufgebaut werden. Das
Thema Abschiebung wird Deutschland weiterhin beschäftigen.
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