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Die Wohneigentumsquote in Deutschland stagniert: Der Anteil der
Haushalte, die in den eigenen vier Wänden leben, liegt seit über 10
Jahren bei 43 Prozent. Gerade junge Familien kommen immer später ins
Wohneigentum. Ein Grund: Viele ehemals wirksame Förderinstrumente
wurden seit Jahrzehnten nicht an die Entwicklung von Preisen und
Einkommen angepasst. LBS West-Chef Jörg Münning: "Die Förderung
blutet aus! Wir brauchen wieder eine spürbare Unterstützung junger
Familien, zumal diese durch den Kauf oder Bau einer Wohnung
gleichzeitig den Mietmarkt entlasten."
Insbesondere die Wohnungsbauprämie ist zuletzt vor 20 Jahren
festgelegt worden. Die Folge: Viele Bürger sind aus der Förderung
herausgewachsen, teilweise haben nicht einmal mehr Berufsanfänger
Anspruch. "Die vielerorts stark gestiegenen Immobilienpreise erhöhen
jedoch die Bedeutung eines frühzeitigen Eigenkapitalaufbaus", warnt
Münning. Er fordert eine Anhebung der Einkommensgrenzen auf
30.000/60.000 Euro (ledig/verheiratet) sowie eine Erhöhung der
maximal geförderten Sparleistung auf 1.000/2.000 Euro bei einem
einheitlichen Fördersatz von 10 Prozent. Um ein zusätzliches Signal
gegen den drohenden Verfall der Sparbereitschaft im gegebenen
Nullzinsumfeld zu setzen, sollten parallel die Einkommensgrenzen für
die Arbeitnehmer-Sparzulage angehoben werden.
Münning begrüßte die geplante Erhöhung der Riester-Grundzulage auf
175 Euro. Mit Blick auf die anhaltend niedrigen Kapitalmarktzinsen
sei jedoch vor allem eine Senkung des Rechnungszinses beim
Wohnförderkonto nötig: "Ideal wäre die Abschaffung der Verzinsung.
Die damit verbundene erhebliche Vereinfachung würde eine deutliche
Kostensenkung mit sich bringen." Damit würden zudem die wichtigsten
Kritikpunkte an der Riester-Rente entfallen.
Münning regte an, wie schon den barrierearmen Umbau zusätzlich
auch die energetische Sanierung zu fördern: "Ein verbesserter
energetischer Standard von Eigenheimen unterstützt einerseits das
Erreichen der Klimaziele. Er trägt andererseits zur privaten
Altersvorsorge bei, weil er die Nebenkosten nachhaltig reduziert."
Niedrige Energiepreise führen seit einigen Jahren zur
Verunsicherung der Hauseigentümer hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit
von Effizienzmaßnahmen. Neben der Weiterentwicklung der
Energieberatung sei hier vor allem eine gezielte Steuer- und
Förderpolitik ein wichtiger Baustein, um wieder Schwung in die
Gebäudesanierung zu bringen, so Münning: "Rund zwei Drittel der
Selbstnutzer und der privaten Vermieter stehen heute noch im
Arbeitsleben. Für sie setzen verbesserte steuerliche
Rahmenbedingungen die attraktivsten Sanierungsanreize."
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