(ots) -
Eine höhere Transparenz in der Lieferkette kann maßgeblich dazu
beitragen, dass aus Lieferengpässen einzelner Medikamente keine
Versorgungsengpässe für ganze Patientengruppen entstehen. Dieses
Fazit zieht Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen
Apothekerverbandes (DAV), anlässlich der Veröffentlichung einer
wissenschaftlichen Untersuchung der Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker (AMK).
"Die Studie der Arzneimittelkommission zeigt, dass Lieferengpässe
auch lebenswichtige Antibiotika betreffen", sagt Becker: "Die Studie
belegt auch, dass Apotheken großen Mehraufwand treiben, um
Versorgungsengpässe möglichst zu verhindern und die Therapietreue der
Patienten sicherzustellen. Aber die Situation wird zusehends
problematisch. Mehr Transparenz in der Lieferkette sowie
Rabattverträge der Krankenkassen mit mindestens zwei pharmazeutischen
Herstellern pro Wirkstoff könnten helfen."
Von den 482 öffentlichen Apotheken gaben mehr als 20 Prozent an,
innerhalb der vergangenen drei Monate öfter als 15 Mal
Arzneimittelengpässe erlebt zu haben, die gesundheitliche Folgen für
Patienten hatten oder gehabt haben könnten. Mehr als 50 Prozent gaben
an, dass sie infolge eines Engpasses einen Arzneistoff zweiter Wahl
oder eine für den Patienten weniger geeignete Darreichungsform
abgeben mussten. In den öffentlichen Apotheken waren von
Lieferengpässen vor allem Herz-Kreislauf-Mittel, Schmerzmittel und
Antidiabetika betroffen, in den Krankenhausapotheken vornehmlich
Antibiotika.
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