(ots) - Der derzeitige Beitragssatz von 18,7 Prozent in der
Rentenversicherung werde nach den aktuellen Vorausberechnungen bis
zum Jahr 2021 stabil bleiben. Dies teilte Annelie Buntenbach,
Vorsitzende des Bundesvorstandes, in ihrem Bericht an die heute in
Augsburg tagende Bundesvertreterversammlung mit. Im Jahr 2022 sei der
Beitragssatz dann voraussichtlich auf 19,1 Prozent anzuheben.
Die Einnahmen aus Pflichtbeiträgen seien im letzten Jahr bedingt
durch die gute Arbeitsmarktlage und das damit verbundene Lohnwachstum
um über vier Prozent gestiegen. "Diese erfreuliche Entwicklung hält
nun seit mittlerweile sechs Jahren (!) an", so Buntenbach. Auch in
den ersten Monaten des laufenden Jahres habe sich dieser Trend
fortgesetzt.
Dennoch werde die Nachhaltigkeitsrücklage bis Ende des Jahres um
rund 1,6 Milliarden Euro sinken, sagte Buntenbach. Sie werde dann
voraussichtlich bei 30,7 Milliarden Euro liegen. In den Folgejahren
werde sich diese Entwicklung weiter beschleunigen. Sie wies in diesem
Zusammenhang darauf hin, dass es sich hierbei keinesfalls um ein
Krisenphänomen handele, sondern Folge des gesetzlich vorgegebenen und
geplanten Abbaus der Nachhaltigkeitsrücklage sei.
Buntenbach unterstrich in ihrem Bericht, dass die
Rentenversicherung ihren Versicherten in Zeiten von Negativzinsen
über die jährlichen Rentenanpassungen eine deutliche Wertsteigerung
ihrer Anwartschaften und damit eine verlässliche Leistungszusage
biete. Deutlich werde dies etwa durch die aktuelle Rentenanpassung
von 1,9 Prozent im Westen und 3,6 Prozent im Osten. Trotz einiger
Veränderungen der Rentenanpassungsformel sei die Lohnentwicklung seit
1957 nach wie vor die dominierende Größe bei der Rentenanpassung und
stehe für die Teilhabe der Rentner an den Lohnsteigerungen der
Beitragszahler. "Dies möchte ich angesichts des 60. Geburtstages der
dynamischen Rente einmal ausdrücklich positiv hervorheben", so
Buntenbach.
Das Thema Altersarmut sei zurzeit für die überwiegende Mehrheit
der Rentenbezieher kein gravierendes Problem. Allerdings könne es zu
einer Verschärfung kommen, beispielsweise durch unterbrochene
Erwerbsverläufe, den Wechsel von der abhängigen Beschäftigung in die
Selbständigkeit sowie den Wegfall der Beitragszahlungen für
Langzeitarbeitslose. "Eine noch so gute Alterssicherung kann Lücken
und Defizite, die während eines langen Berufslebens entstanden sind,
im Alter nicht mehr vollständig ausgleichen", so Buntenbach. Dennoch
müsse es Verbesserungen, Anpassungen und Fortentwicklungen der
gesetzlichen und der ergänzenden Systeme der Alterssicherung geben.
"Denn ich bin fest davon überzeugt, dass die Stabilität unserer
Sozialversicherungssysteme ein, wenn nicht der entscheidende Baustein
für die Stabilität unserer Gesellschaft ist und dazu beiträgt, den
sozialen Frieden in Deutschland zu bewahren", so Buntenbach
abschließend.
Der vollständige Bericht ist im Internet unter
www.deutsche-rentenversicherung.de abrufbar.
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