(ots) - Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen
Rentenversicherung Bund, befasste sich in ihrem Bericht an die heute
in Augsburg tagende Bundesvertreterversammlung mit der Lage der
Deutschen Rentenversicherung am Ende dieser Legislaturperiode und gab
einen Ausblick auf die kommenden Jahre.
Mit den Verbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten, der
Einführung der abschlagsfreien "Rente ab 63" und der um ein Jahr
erweiterten Anrechnung von Erziehungszeiten für vor 1992 geborene
Kinder habe es in den vergangenen Jahren Neuregelungen gegeben, die
für die Betroffenen zum Teil zu beträchtlichen
Einkommensverbesserungen geführt hätten, so Roßbach. Darüber hinaus
seien mit der Rentenangleichung in Ost und West und den weiteren
Leistungsverbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten kurz vor dem
Ende der Legislaturperiode weitere wichtige Reformen auf den Weg
gebracht worden. Allerdings ergäben sich daraus auch erhebliche
Mehrausgaben für die Rentenversicherung, welche im Wesentlichen von
den Beitragszahlern und Rentnern selbst finanziert würden. Die in der
Vergangenheit bereits deutlich geäußerte Kritik der
Rentenversicherung an der Fehlfinanzierung der Ausweitung der
Kindererziehungszeiten und der vorzeitigen Angleichung der Renten in
Ost und West bis 2025 werde weiterhin aufrechterhalten.
In Bezug auf die Entwicklung der Rentenhöhen sprach Roßbach von
einer erfreulichen Entwicklung in den vergangenen vier Jahren. So sei
der durchschnittliche Zahlbetrag der Erwerbsminderungsrenten seit
2013 von 613 Euro auf 697 Euro monatlich im Jahr 2016 gestiegen. Auch
habe sich der aktuelle Rentenwert von 2013 bis 2016 im Westen um 8,2
Prozent und im Osten um 11,3 Prozent erhöht. Gleichzeitig sei der
Verbraucherpreisindex in diesen Jahren nur um rund 3,2 Prozent
gestiegen. "Die Bestandsrentner haben also heute mehr in der Tasche
als zu Beginn der Legislaturperiode", so Roßbach.
"Wir werden auch über den Zeitraum bis 2030 hinaus Festlegungen
brauchen, welche Entwicklung von Beitragssatz und Rentenniveau
gesellschaftlich tolerierbar ist", sagte Roßbach und mahnte zugleich,
dass die Belastungen des demografischen Wandels gemeinsam von allen
Beteiligten und nicht nur von einer Gruppe allein geschultert werden
könnten. Auch die gezielte Vermeidung von Altersarmut zähle laut
Roßbach zu den künftigen Herausforderungen. Sie forderte in diesem
Zusammenhang erneut eine obligatorische Alterssicherung für
Selbständige und verwies auf die bereits vorhandenen Strukturen der
gesetzlichen Rentenversicherung. Roßbach regte an, dass aus ihrer
Sicht auch noch einmal über die Möglichkeit einer zusätzlichen
Absicherung im Rahmen der Rentenversicherung nachgedacht werden
sollte. Dies gelte insbesondere, wenn ein erheblicher Teil der
Versicherten sich auf Dauer nicht zu einer kapitalgedeckten
Zusatzvorsorge entschließe.
Der vollständige Bericht ist im Internet unter
www.deutsche-rentenversicherung.de abrufbar.
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