(ots) -
Verboten und doch weit verbreitet: Extreme Gewalt gegen Kinder
- Neue Kampagne von World Vision unterstützt Kinder in Krisen
und auf der Flucht
- Jahres-Bilanz 2016: Mehr öffentlich geförderte Projekte an
Brennpunkten
Der Frieden in vielen Ländern ist in Gefahr. Weltweit gibt es
derzeit 38 hochgefährliche Konflikte und immer mehr Kinder wachsen in
Krisenregionen auf. "Diese Kinder werden vergessen - auch von der
Politik", betont Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von
World Vision Deutschland. "Sie werden vergewaltigt, verstümmelt und
als Kindersoldaten und Selbstmordattentäter missbraucht. Schulen und
Krankenhäuser werden gezielt zerstört. Dieses Martyrium der Kinder
muss beendet werden." World Vision startet mit dem heutigen Tag eine
Kampagne unter dem Titel "Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen
Kinder zu beenden". Die Hilfsorganisation will damit erreichen, dass
vergessene Kinder in Konflikt- und Krisenregionen stärker ins
Bewusstsein der Öffentlichkeit und der Politik rücken und mehr für
sie getan wird.
Mehr als eine Milliarde Kinder pro Jahr überall auf der Welt
leiden unter verschiedensten Formen von Gewalt. Auch extreme Gewalt
an Kindern nimmt weiter zu. So wurden im Jahr 2015 in Nigeria 21
Mädchen als Selbstmordattentäterinnen missbraucht, 6000 neue
Kindersoldatinnen und -soldaten wurden weltweit rekrutiert.
Kriegskinder sind oft schwer traumatisiert. Ihre seelischen
Verletzungen reichen auch über die Zeit des Konfliktes hinaus und
halten oft bis ins Erwachsenenalter an. Manche Kinder haben so
schreckliche Dinge erlebt, dass es ihnen im wahrsten Sinne des Wortes
"die Sprache verschlagen hat". Der 12jährige John, der aus Südsudan
nach Uganda fliehen konnte, erzählt: "Ich sprang über Leichen. Ich
sah brennende Autos, Schüsse. Ich rannte um mein Leben. Viele Kinder
hatten Schnittwunden und bluteten oder sie hatten sogar abgetrennte
Hände oder Füße."
Laut Artikel 19 der Kinderrechtskonvention haben Kinder ein Recht
auf Schutz vor Gewalt. Auch in Ziel 16 der Nachhaltigkeitsziele, die
im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden, wird
das Streben nach einer friedlichen und inklusiven Gesellschaft
verbunden mit der Forderung nach Schutz für die Schwächsten.
Misshandlungen, Menschenhandel, Folter und andere Formen der Gewalt
gegen Kinder müssen beendet werden!
Die Umsetzung des Ziels erfordert breites Engagement. Von der
deutschen Bundesregierung fordert World Vision unter anderem:
- Schulen in Konfliktregionen zu schützen und die
sogenannte "Safe Schools Declaration" zu
unterzeichnen,
- ein Verbot von Kleinwaffenexporten,
- Bildung in humanitären Notlagen und Konfliktregionen
zu fördern,
- Projekte für Kinder, die traumatisiert sind, stärker
zu unterstützen.
Internationale Kooperationen zu diesem Thema unterstützt World
Vision unter anderem als aktives Mitglied der "Global Partnership to
end violence against children". Entwicklungsprogramme von World
Vision streben danach, lokale und nationale Kinderschutz-Systeme zu
stärken. In Krisengebieten setzt die Organisation schwerpunktmäßig
folgende Maßnahmen um:
- Kinderschutz-Aufklärung und Notversorgung
- geschützte Spiel-und Lernzentren
- Behandlung traumatisierter Kinder
- frühkindliche Bildung in Flüchtlingslagern
- Bildung und Ausbildung für arbeitende Kinder und Jugendliche
- Ausbildung und psychosoziale Betreuung für ehemalige
Kindersoldaten
Jahresbericht 2016: 12,3 Millionen Menschen in 52 Ländern
unterstützt - Einnahmen erstmals über 100 Millionen Euro
World Vision Deutschland e.V. hat im vergangenen Jahr 327 Projekte
in 52 Ländern unterstützt. Die mit gezielter Kinderförderung
verbundene Entwicklungszusammenarbeit bildet nach wie vor den
Hauptschwerpunkt des Engagements im Ausland. Ernährungssicherung,
Bildung und Gesundheit wurden am stärksten gefördert. Nothilfe und
Katastrophenschutz (in 30 Ländern) machten 15 Prozent der
Projektförderung aus.
Erstmals konnte die Kinderhilfsorganisation 2016 Gesamteinnahmen
von mehr als 100 Millionen Euro (107,8 Mio. Euro) verzeichnen. "Wir
danken allen unseren Spendern, die es uns ermöglicht haben, über 12,3
Millionen Menschen mit unserer Arbeit zu erreichen und ihre
Lebensbedingungen zu verbessern.", erläutert Vorstand Christoph
Hilligen. "Sehr erfreut sind wir über die Steigerung der öffentlichen
Fördermittel um 27 Prozent auf 23,3 Millionen Euro. "Das gewachsene
Vertrauen der öffentlichen Geber in uns hat uns ermöglicht mehr an
Brennpunkten zu helfen und dort auch Perspektiven zu schaffen, zum
Beispiel in Somalia, im Libanon und im Irak ", so Hilligen. In
Deutschland unterstützte World Vision ebenfalls mehrere Projekte zur
Integration und Betreuung geflüchteter Kinder.
MATERIAL zur Pressekonferenz: http://ots.de/9MdSx
https://www.worldvision.de/gewalt-gegen-kinder-beenden
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit
den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2016 wurden 327 Projekte in 52 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist mit World Vision Büros in weiteren 97 Ländern
vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der
Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion
Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika.
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