(ots) -
Am 30. Juni strukturieren sich zwei militärische
Organisationsbereiche der Bundeswehr auf der Bonner Hardthöhe
grundlegend neu.
So werden u.a. dem Kommando Streitkräftebasis das Hannoveraner
Kommando Feldjäger der Bundeswehr sowie das *ABC-Abwehrkommando der
Bundeswehr aus Bruchsal unmittelbar unterstellt. Diese beiden
Kommandos bündeln wichtige Kernfähigkeiten, die so dem Nationalen
Territorialen Befehlshaber für seine Aufgaben im Inland unmittelbar
zur Verfügung stehen.
Die Umgliederungen und Umstruktierungen der beiden militärischen
Organisationsbereiche folgen aus den Erfordernissen der
sicherheitspolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre. So
entwickelt sich Deutschland auch kontinuierlich zur zentralen
logistischen Drehscheibe in Europa. Die Streitkräftebasis ist mit
ihren querschnittlichen Fähigkeiten entscheidender Akteur der
Bundeswehr im Grundbetrieb, in den Einsätzen sowie beim Heimatschutz.
Die neue Struktur befähigt die Streitkräftebasis darüber hinaus,
ihre Aufgabenfelder weiter zu konkretisieren und auszugestalten. Dies
umfasst die stärkere Rolle des Inspekteurs der Streitkräftebasis als
Nationaler Territorialer Befehlshaber, den Beitrag der
Streitkräftebasis für die Funktion der "Drehscheibe Deutschland"
sowie die Multinationalisierung der unterstützenden Fähigkeiten.
Ein Beispiel für die zunehmende Multinationalisierung ist das von
Deutschland entwickelte Rahmennationenkonzept (engl. Framework
Nations Concept - FNC) der NATO. Eine Nation übernimmt gegenüber den
anderen Nationen bei der Gestaltung eines Fähigkeitsbereichs eine
höhere Verantwortung, indem sie die Koordination innerhalb der
Fähigkeitsgruppen (Cluster) sicherstellt.
Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der
Streitkräftebasis: "Wir als Streitkräftebasis haben für mehrere
Cluster des Framework Nations Concept der NATO die Federführung
übernommen und leisten einen wesentlichen Beitrag, zum Beispiel in
den Themenfeldern Logistik, ABC-Abwehr und Zivil-Militärische
Zusammenarbeit."
Die multinationale Zusammenarbeit ermöglicht den beteiligten
Staaten, die Durchhaltefähigkeit im Einsatz zu erhöhen, militärische
Schlüsselfähigkeiten zu erhalten und eine gemeinsame
Fähigkeitsentwicklung voranzutreiben.
Die Streitkräftebasis wird künftig zum Vorreiter und zentralen
Akteur in Europa für Unterstützungsleistungen. So kann die
Streitkräftebasis dann mittels eines sogenannten multinationalen
"Logistic Hub" die auch von ausländischen Streitkräften benötigten
Dienstleistungen zur Verlegung von Material in Einsatzgebiete
anbieten.
"Insgesamt schärfen wir so das Fähigkeitsprofil der
Streitkräftebasis weiter bis hin zur Vision eines multinationalen
"Combined Joint Support Service" so Generalleutnant Martin Schelleis.
*ABC - Atomar, Biologisch, Chemisch
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