(ots) - Schon im Vorfeld wirkt es, als sei der
G20-Gipfel zum Scheitern verurteilt: Randale kündigt sich an,
Sicherheitsmaßnahmen verschlingen Millionen, unter den Gästen
befinden sich Autokraten und für all die wichtigen Themen bleiben nur
zwei Tage Zeit - zu wenig. Alles nur Geld- und Zeitverschwendung?
Jein. Der Gipfel birgt auch Chancen, wenn unsere Politiker sie
nutzen. Wer sonst könnte ein Treffen anlässlich der weltweiten Krisen
derzeit besser moderieren als wir? Wirtschaftlich stark,
gesellschaftlich weitgehend gefestigt, Spiegelbild des freien
Westens, Vorangeher in Europa. Nur müssen wir diese Rolle auch
übernehmen. Die Welt wird genau hinsehen, wie wir uns im Beisein von
Erdogan, Trump und Putin verhalten. Deutschlands Rolle muss lauten:
Wir hören zu und sind offen, ohne unsere Werte und Prinzipien zu
verraten. Wir lassen uns nicht einschüchtern, sprechen wunde Punkte
an und zeigen klare Kante. So wie jetzt bei Erdogan. Gelingt das,
kann der Gipfel auch ein Erfolg sein. An inhaltlichen Beschlüssen
sollte man ihn nicht messen. Der Gipfel stellt nur die Weichen für
die Zukunft. Aber er bietet die Chance, miteinander zu reden - statt
aus der Ferne zu sticheln.
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