(ots) - von Michael Bröcker
Zu wem hätte der erste europäische Staatsakt in der Geschichte
besser gepasst als zu Helmut Kohl, diesem Jahrhunderteuropäer? Es war
eine würdevolle Zeremonie zum Abschied vom Ehrenbürger Europas. Nicht
nur wegen der politischen Reden. Sondern weil Tausende Bürger sich
bei Kohls letzter Reise von der Hauptstadt Europas über den
europäischsten aller Flüsse bis in die pfälzische Heimat von einem
Mann verabschieden konnten, der wesentlich dazu beitrug, dass der
Frieden auf diesem Kontinent Alltag ist. Die Symbolkraft der
Trauerfeier war so mächtig, dass der Unmut über den fehlenden
deutschen Staatsakt kleingeistig wirkt. Hier geht ein großer
Europäer, der die EU zu seinem Lebenswerk gemacht hat und dafür
skeptische Weltenlenker überzeugte. Die Dankbarkeit für diese
Leistungen Kohls bleibt. Die schwierigen Seiten dieses
unversöhnlichen, sturen Mannes treten hinter seinem Lebenswerk
zurück. Es war Emmanuel Macron, Frankreichs junger Präsident, der
anmerkte, dass Kohls Sinn für Europa Auftrag sei, für alle folgenden
Generationen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell