(ots) - Der Wettbewerbsfaktor Digitalisierung treibt deutsche
Unternehmen zur Innovation: Neue IT-Produkte und -Leistungen sind
gefragt. Doch für deren kosteneffiziente Beschaffung fehlen
ganzheitliche Kooperationen zwischen Einkauf und IT, wie die aktuelle
Studie von INVERTO zeigt. Wo im IT-Sourcing durchschnittlich 21
Prozent jährliche Einsparungen möglich wären, werden in der Praxis
nur fünf bis acht Prozent erreicht. Weil die IT-Abteilung den Einkauf
oft erst sehr spät in den Prozess einbezieht, bleiben Sparpotenziale
bei gleicher IT-Leistung meist ungenutzt.
Da digitalisierte Prozesse an Bedeutung gewinnen, steigt der
Bedarf an IT-Leistungen in deutschsprachigen Unternehmen rasant. Für
die aktuelle Studie "IT-Sourcing 2017 - Effektiv und effizient?"
befragte INVERTO, Unternehmensberatung für Einkauf und Supply Chain
Management, 73 Unternehmen aus Industrie, Handel und dem
Dienstleistungssektor zu ihren aktuellen Praktiken beim Einkauf von
IT-Leistungen.
Zwar setzen zwei Drittel der befragten Unternehmen auf eine enge
Kooperation zwischen IT- und Einkaufsabteilung, doch meistens wird
der Einkauf erst spät in die Beschaffung von IT-Leistungen
involviert: 61 Prozent der Unternehmen ziehen ihn erst im
Ausschreibungsprozess hinzu, 42 Prozent arbeiten von der
Anforderungsaufnahme bis zur Marktrecherche gar nicht mit dem Einkauf
zusammen. "So fehlt es dem Einkauf an Transparenz über die
langfristigen Bedarfe und erforderlichen Standards - schlicht der
IT-Strategie, die für eine erfolgreiche Einkaufsunterstützung von
großer Bedeutung sind", sagt Haluk Sagol, Principal und Leiter des
Competence Centers Digital Media, Marketing & IT bei INVERTO. "Intern
verschenken die Unternehmen hier viel Potenzial ihre Kosten zu senken
und mit gewonnenen Budgetspielräumen die Performance zu steigern."
Vorteile von Kooperationen werden nur bedingt genutzt
Firmen, in denen Einkauf und IT eng zusammenarbeiten, erzielten
2016 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich höhere Einsparungen (8
Prozent) im IT-Einkauf als solche ohne Kooperation (5 Prozent). Der
Benchmark liegt aber noch weit entfernt bei 21 Prozent möglicher
Einsparungen.
76 Prozent der Unternehmen bewerten Kosteneinsparungen im
IT-Einkauf als einen "wichtigen" oder "sehr wichtigen" Grund für eine
Kooperation. 69 Prozent versprechen sich eine aktive Unterstützung
bei der Lieferantenauswahl, 78 Prozent bei der Qualitätssicherung.
Obwohl die Vorteile einer Kooperation mit dem Einkauf rund drei
Viertel der Unternehmen bekannt sind, bestehen intern noch viele
Vorurteile gegenüber einer Zusammenarbeit. Vor allem das fehlende
Fachwissen des Einkäufers wird beklagt (57 Prozent), zudem die
vermeintliche Verlängerung der Entscheidungswege im Unternehmen (46
Prozent) sowie die zu starke Fokussierung des Einkaufs auf den Preis
(43 Prozent).
So kommt es, dass eine integrative Beschaffungsstrategie, bei der
der Einkauf den gesamten Prozess begleitet, nur für ausgewählte
Bedarfe wie Hardware (83 Prozent) und Software (71 Prozent)
ausgeprägt vorhanden ist. Die Beschaffung von IT-Dienstleistungen und
IT-Beratung findet dagegen vergleichsweise selten kooperativ statt
(58 Prozent). In 11 Prozent der Unternehmen finden überhaupt keine
Kooperationen statt.
Professionalisierung im IT-Einkauf noch ausbaufähig
Zwar beschäftigen 75 Prozent der befragten Unternehmen mindestens
einen IT-Einkaufsspezialisten, doch lediglich 57 Prozent haben ihren
IT-Einkauf zentral organisiert und nur 46 Prozent messen dabei
relevante Kennzahlen, um den Erfolg ihrer Einkaufsleistung zu
kontrollieren. "Unsere Studienergebnisse belegen, dass Teilnehmer mit
zentral organisiertem IT-Einkauf im letzten Jahr mit 6 bis 10 Prozent
deutlich höhere Einsparungen im IT-Budget erzielt haben, als
Unternehmen mit einem dezentralen IT-Einkauf. Hier lagen die
Einsparungen nur zwischen einem und fünf Prozent", sagt Haluk Sagol.
"Die Zahlen sprechen eindeutig für die steigende strategische
Bedeutung und den wirtschaftlichen Nutzen professioneller
Strukturen."
Ãœber die Studie
Die Teilnehmer der Studie setzen sich zu 64 Prozent aus
Entscheidern (Geschäftsführung, Abteilungs- und Bereichsleiter), zu
10 Prozent aus Gruppenleitern und zu 26 Prozent aus Mitarbeitern
zusammen. 93 Prozent der Befragten arbeiten in den Bereichen IT
und/oder Einkauf. Ihre Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2015
einen Umsatz von bis zu 500 Millionen (43 Prozent), bis zu fünf
Milliarden (25 Prozent), fünf bis zehn Milliarden (14 Prozent) oder
über zehn Milliarden Euro (18 Prozent). Ihnen steht jährlich ein
durchschnittliches IT-Budget von 25 bis 50 Millionen Euro zur
Verfügung, wobei ein Viertel der Unternehmen sogar mehr als 100
Millionen Euro für IT-Leistungen ausgibt.
Ãœber die INVERTO GmbH
INVERTO ist als internationale Unternehmensberatung einer der
führenden Spezialisten für strategischen Einkauf und Supply Chain
Management in Europa.
Das Leistungsangebot reicht von der Identifizierung und Bewertung
von Potenzialen zur Kostensenkung und Prozessoptimierung über deren
Umsetzung vor Ort bis zur Professionalisierung der gesamten Supply
Chain.
Als Tochter der Boston Consulting Group unterstützt das
Unternehmen bei der Effizienzsteigerung und hilft Unternehmen dabei,
wettbewerbsfähig zu bleiben. Zu den Kunden zählen internationale
Konzerne, führende Mittelständler aus Industrie und Handel und die
weltweit größten Private Equity Unternehmen.
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