(ots) - Die Grünen im Bundestag kritisieren einen
Vorstoß von Justizminister Heiko Maas (SPD), der einen Schlussstrich
unter die Diskussion über die Doping-Ära im deutschen Radsport
gefordert hatte. "Es klingt wie ein schlechter Witz, wenn der
Justizminister die Ära des jahrzehntelangen Doping-Betrugs nun
spontan für beendet erklärt", sagte Özcan Mutlu, Sportpolitischer
Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Der
Dopingsumpf der Vergangenheit ist noch lange nicht annähernd
angemessen aufgearbeitet. Tatsächlich zur Rechenschaft gezogen wurden
bis heute nur einzelne Akteure. Maas verkennt, dass trotz
verbesserten Anti-Dopingkampfs des Radsports, Doping weit davon
entfernt ist, aus dem Sport zu verschwinden. Im Gegenteil: Der
Schwarzmarkt boomt. Doping als Phänomen der Vergangenheit zu
deklarieren ist schlicht fahrlässig und gleichzusetzen mit aktivem
Wegsehen. Es bedeutet, aus den Fällen der Vergangenheit nichts
gelernt zu haben", sagte Mutlu.
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