(ots) - An dem Millionenschwindel eines Netzwerks
betrügerischer Pflegefirmen in Düsseldorf sollen vier korrupte Ärzte
aus dem Großraum der Landeshauptstadt beteiligt gewesen sein. Dies
geht aus der Anklage gegen neun Verantwortliche der überwiegend
osteuropäischen Pflegedienste hervor, wie die "Rheinische Post"
(Dienstagsausgabe) unter Berufung auf die Anklage schreibt. Laut
Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann bestehe der Verdacht, dass die
Mediziner "quartalsmäßig Zuwendungen in bisher nicht bekannter Höhe
erhalten haben". Im Gegenzug sollen sie auf Wunsch der Angeklagten
meist russischen Patienten Verordnungen über unnötige
Pflegeleistungen ausgestellt haben. Gegen Schmiergelder in
fünftstelliger Höhe pro Quartal sollen sie den dubiosen
Pflegeunternehmen Patienten zugeschanzt haben. Eine geständige
Pflegerin einer der Firmen soll angeblich sogar eine Liste mit Namen
von 15 beteiligten Medizinern gesehen haben. Nach Angaben des
Behördensprechers ermittelt die Staatsanwaltschaft in diesem
Zusammenhang auch gegen 187 Patienten wegen Beihilfe zum Betrug.
Kontext: Ende Mai hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die
mutmaßlichen Drahtzieher des bandenmäßigen Abrechnungsbetruges
erhoben. Die überwiegend osteuropäischen Angeklagten sollen über
falsche Abrechnungen bei Pflegekassen sowie den Städten Düsseldorf
und Neuss mindestens 8,6 Millionen Euro erschlichen haben. Zudem
sollen sie über ein undurchsichtiges Finanzkarussell Steuern im
großen Stil hinterzogen haben. Monatlich ging es um Beträge von bis
zu 250.000 Euro.
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