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Kreativ und flexibel: Ausgezeichneter Lokaljournalismus / Die BLM-Hörfunk- und Lokalfernsehpreise 2017

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(ots) - Radio aus 2000 Metern Höhe, menschliche
Schicksale, Unterstützung bei der Evakuierung von 54.000 Augsburgern
oder eine witzige Late Night-Show: Die Bandbreite der
Gewinnerbeiträge, die heute Vormittag bei den Lokalrundfunktagen 2017
einen BLM-Hörfunk- oder Fernsehpreis bekommen haben, ist enorm. Sie
zeigt, wie kreativ und flexibel Lokalradio- und Fernsehmacher
arbeiten. Dotiert sind die Preise mit jeweils 3.000 Euro, in der
Kategorie Werbung und Promotion mit 1.500 Euro.

Preisträger Hörfunk: Groß-Evakuierung begleitet

Eine Bombenentschärfung in Augsburg erfordert die größte
Evakuierungsaktion der deutschen Nachkriegsgeschichte - und das am 1.
Weihnachtsfeiertag. Im Radio wird die Aktion den ganzen Tag mit einer
Sondersendung begleitet. "Hitradio RT1 Augsburg hat die ganze Stärke
unseres Mediums komplett ausgespielt. Das war über alle Kanäle eine
sensationelle Leistung", so Jurorin Julia Schutz von Antenne
Thüringen. Die Sondersendung "Die Weihnachtsbombe von Augsburg"
gewinnt in der Preiskategorie Aktuelle Berichterstattung und
Information, die Preisträger sind Daniel Lutz und Stefan Mack.

Leben mit dem Rett-Syndrom, einer seltenen Gen-Krankheit: Bernhard
Löhlein schilderte das Schicksal der kleinen Miriam aus Riedenburg
einfühlsam im Sonntagsmagazin von Radio K1 und bekommt dafür einen
Hörfunkpreis in der Kategorie Spartensendung. Ausgestrahlt wird das
Magazin im Ingolstädter Radio IN. Besonders bewegt hat Jurorin Ina
Tenz von Antenne Bayern die authentische Beschreibung des Schicksals
der Familie, die "zwar ergreifend ist, aber eben nicht auf die
Tränendrüse drückt und die komplexe Thematik der seltenen
Erkrankungen so gut beschrieben hat, dass man auch als Laie versteht,
was das für die Familie bedeutet."

Es ist schon ein Kreuz mit den ewigen Missverständnissen zwischen




den Geschlechtern. In der Morningshow von 106,4 TOP FM nehmen die
Preisträger Markus Pürzer und Katharina Strodtkötter in ihrer Rubrik
"Typisch Mann, Typisch Frau" verschiedene Geschlechterklischees unter
die Lupe. Mit Hilfe einer Psychologin schildern sie bekannte
Alltagsituationen von Paaren lebendig und mit scharfem Blick. Dabei
sind sie aber schlagfertig und sehr witzig und haben für diesen"
tollen Dialog aus dem Leben" nach Ansicht der Jury einen Preis in der
Kategorie Moderation verdient.

Radio wirkt, vor allem, wenn es um lokale Ärgernisse geht.
Hitradio RT1 Südschwaben hat sich auf Anregung von Eltern um
überfüllte Busse und verschlechterte Abfahrtszeiten für Schüler im
Unterallgäu gekümmert. Reporter Maximilian Auer berichtet ausdauernd
und anschaulich im Selbstversuch über die Probleme der Schüler und
bewirkt, dass das Busunternehmen einlenkt und die Zeiten wieder
schülerfreundlicher sind. Für das "Nachhaken und die Tradition in dem
Sender, sich tatsächlich Dinge selbst anzuschauen, nachzufragen und
dran zu bleiben, um etwas zu verändern", so Jury-Mitglied Detlef
Kuschka, bekommt Max Auer einen Preis in der Kategorie Nachwuchs.

Wenn Radio seine Morningshow aus 2.000 Metern Höhe sendet, ist das
technisch und organisatorisch ein Kraftakt. Die Jury bewunderte
deshalb auch, "wie lange das Team dafür gekämpft und sich vorbereitet
hat, wirklich von einem Berg aus zu senden". Fünf Tage begrüßten "Die
Neuen RSA Radiowecker - Tom und Frau Kathrin" die Hörer auf dem
Fellhorn bei Oberstdorf. Ziel war es, zusammen mit den Bergbahnen
Oberstdorf-Kleinwalsertal, die Skisaison gebührend zu feiern. Den
Hörern sollten exklusive Einblicke in eines der schönsten Skigebiete
Deutschlands geboten werden. Für die aufwendige Umsetzung der Aktion
bekommen Marcel Schmidt und Micha Fuchs von Das neue RSA Radio in
Kempten den Preis in der Kategorie Werbung und Promotion.

Als "sehr bewegendes menschliches Zeugnis und von inhaltlich sehr
ansprechender Art", bewertet Juror Prof. Dr. Manfred Treml das
Zeitzeugeninterview "Ich war Z 1505 - Ãœberleben in der Katastrophe".
Die Nürnbergerin und Sintiza Ludwina S. hat fünf Konzentrationslager
überlebt und erzählt in 150 fesselnden Radiominuten ihre
erschütternde Lebensgeschichte. Das Interview macht Geschichte für
die Hörer erlebbar. Achim Kasch von afk max wird für diese Leistung
mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Preisträger Fernsehen: Von Altersarmut bis zu "Late
Knights"-Sendung

Am 25. November 2016 brannte das Rathaus in Straubing - ein
Großeinsatz für die Feuerwehr und eine Herausforderung für den
Regionalfernsehsender DONAU TV, die Manuel Krüger und Marco Wühr nach
einem kurzen Bericht am Freitagabend mit einer ausführlichen
Sondersendung am Wochen¬ende meisterten. Der Vorsitzende der Jury,
Dr. Torsten Rossmann, war beeindruckt, wie "die Kollegen in Straubing
die Gunst der Stunde genutzt haben und von der geplanten
Weihnachtsmarktberichterstattung zur Sondersendung gewechselt sind.
Das war eine sehr solide, sehr aktuelle und damit sehr
journalistische Form der Präsentation." Dafür gibt es einen BLM-Telly
in der Kategorie Aktuelle Berichterstattung und Information.

Die "Late Knights" Benjamin Jungblut und Adrian Roser sind jeden
ersten Donners-tag im Monat bei Franken Fernsehen mit einer
halbstündigen Late-Night-Show zu sehen. In der Oktober-Ausgabe wurde
das Thema "Cannabis - bald legal in Nürnberg?" diskutiert, mit Gästen
wie dem Cannabis Social-Club Nürnberg und dem Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie des Klinikums Nürnberg Nord, Prof. Dr. Dr. Günter
Niklewski. Juror Marc Rasmus hebt besonders hervor, dass "die zwei
Jungs sich mutig von anderen Late-Night-Shows inspirieren lassen und
es mit den begrenzten Mitteln eines Regionalsenders schaffen, ein
zeitgemäßes und frisches Format zu machen". Dies ist der Jury einen
Preis in der Kategorie Unterhaltung wert.

"Zum Leben zu wenig": In ihrem Film über Altersarmut begleiten
Vanessa Hartmann und Andreas Holzmüller fünf Betroffene in deren
Alltag am Rande des Existenzminimums. Jurorin Katrin
Müller-Hohenstein hat besonders bewegt, dass "der Film ein Thema aus
einer Ecke herausholt, von der wir glauben, dass es nur wenige
Einzelne betrifft. Aber das Thema Altersarmut ist ein Problem der
gesamten Gesellschaft und wir müssen uns dieser Problematik stellen."
Für die einfühlsame Umsetzung bekommen die Filmemacher der
Medienwerkstatt Franken in Nürnberg einen Fernsehpreis in der
Kategorie Sparten- oder Sondersendung.

Künstler aus der ganzen Welt sind dabei, wenn Bamberg zaubert. Die
beiden Nachwuchsreporter Rebecca Salyards und Jannik Metz von TV
Oberfranken haben das Großereignis mal anders angepackt und vorab
einen Comedy-Zauberer zuhause besucht und hinter die Fassade des
Künstlers geschaut. Juror Walter Keilbart gefällt besonders der hohe
Rechercheaufwand des Beitrags und die "Neugierde der Reporter, die
mit einem unverbildeten Blick ihre Stadt zeigen, der auch den
Zuschauern die Augen in besonderer Art und Weise für Bamberg öffnet."
Für das "Abrakadabra in der Domstadt - Bamberg zaubert" gibt es den
BLM-Fernsehpreis in der Kategorie Nachwuchs.

Einen Imagefilm für das Oberpfälzer Seenland zu drehen, war die
Herausforderung für Oberpfalz TV. Und zwar nicht nur einen roten
Faden für die Schlagworte Wasser, Natur, Aktiv, Kultur und Genuss zu
finden, sondern das Ganze auch in vier Tagen abzudrehen. Das ist
Thomas Faupel und Uli Wiesner gut gelungen. Juror Philipp
Walulisfindet es "sehr beeindruckend, wie mit der Drohne gearbeitet
wurde und die Schnitte geplant wurden." Die Jury belohnt den Kraftakt
mit einem BLM-Telly in der Kategorie Werbung und Promotion.

Radio Galaxy Award 2017 für Lions Head

Lions Head, das Projekt des Sängers Ignacio "Iggy" Uriarte, steht
für einen "groove-orientierten Songwriter-Pop, der von einem
federleichten 60ies-Vibe getragen wird und im Zusammenspiel aus sanft
gezupfter Akustik-Gitarre, treibenden Beats und Iggys
Singalong-Passagen einen unglaublichen Ohrwurm hervorzaubert." Der
Radio Galaxy Award wird im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der
Lokalrundfunktage verliehen. Am Abend tritt Lions Head während des
Medienfestes im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg auf.

Zusammensetzung der Jury

Die Mitglieder der achtköpfigen Jury des BLM-Hörfunk- und
Lokalfernsehpreises sind: Dr. Torsten Rossmann, Welt N24
(Juryvorsitz), Walter Keilbart, Vorsitzender des BLM-Medienrats,
Journalist und Coach Detlef Kuschka, TV-Moderatorin Katrin
Müller-Hohenstein vom ZDF, Marc Rasmus, Senderchef von Kabel 1, Ina
Tenz, Programmdirektorin Antenne Bayern, Julia Schutz,
Programmdirektorin Antenne Thüringen, Prof. Dr. Manfred Treml,
Vorsitzender des Hörfunkausschusses der BLM sowie Fernsehmoderator
Philipp Walulis.

Die Gewinnerbeiträge sind unter
https://www.blm.de/radiotv/blm-preise/gewinner.cfm zu hören und zu
sehen.



Pressekontakt:
Dr. Wolfgang Flieger
Pressesprecher
Tel: (0171) 3376660
wolfgang.flieger(at)blm.de

Rückfragen:
04.-05.07.2017
Tel: (0911) 8606-6940

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Datum: 04.07.2017 - 12:34 Uhr
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