(ots) - Das ist nicht sympathisch, aber wie ahndet man das
im konkreten Fall? Sollen sich Polizisten, die am Einsatzort
gebraucht werden, auf die anderen Seite stellen, um Bußgeldbescheide
an jene zu verteilen, die zu langsam vorbeifahren? Welche
Geschwindigkeit ist angemessen, wenn man auf der Gegenseite ein
Fahrzeug brennen sieht und vielleicht auch deshalb und vor Schreck
vorsichtshalber abbremst? Wohlgemerkt: Dies hier ist kein Plädoyer
für das ungenierte Ausleben der Schaulust. Aber bevor man härtere
Strafen fordert, sollte man sich klar machen, dass es keine
eindeutigen Kriterien dafür gibt, wo Anteilnahme aufhört und
Voyeurismus beginnt. Sonst könnte man womöglich auch fragen, ob es
sinnvoll ist, wenn Politiker mit dem Hubschrauber am Katastrophenort
eintreffen, um sich "ein Bild von der Lage" zu machen. Und sich mit
einem verkohlten Buswrack im Hintergrund fotografieren zu lassen.
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