(ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt zum
bevorstehenden G20-Gipfel:
Die G20 sind nur sehr bedingt eine Gemeinschaft. Gemeinsamkeiten
entdecken sie nur, wenn der Bestand des globalen Wirtschaftssystems
gefährdet ist. Ist dies nicht der Fall, agieren sie als Wettbewerber
um Anteile am globalen Wirtschaftswachstum. Der Streit darum, welche
Regeln in der Wirtschaftswelt gelten, ist kein Kampf zwischen
Protektionisten und Freihändlern, sondern die Form, in der Politiker
für ihre Ökonomie um Anteile streiten. Die US-Regierung unterzieht
den großen Welthandelsprofiteur Deutschland einer Grundsatzkritik,
lässt sämtliche Handelsverträge prüfen und droht mit Kündigung. Die
EU warnt vor Protektionismus und ergreift die Gelegenheit, um im
Eiltempo immer neue Freihandelsverträge mit anderen Staaten zu
schließen. Vom Standpunkt einer gedachten Gemeinschaft ist dieses
Vorgehen nicht zielführend. Doch diesen Standpunkt nehmen die G20
nicht ein. Leider.
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