(ots) - Beinahe zwangsläufig treibt die isolationistische
Politik des amerikanischen Präsidenten Donald Trump Deutschland und
China einander in die Arme. Schon jetzt ist China - vor den USA und
Frankreich - der wichtigste deutsche Handelspartner. Doch Kanzlerin
Angela Merkel wäre gut beraten, sich nicht von Pekings
Panda-Diplomatie einlullen zu lassen. Lieber sollte sie sich eine
alte Weisheit des chinesischen Strategen und Philosophen Sun Tzu
vergegenwärtigen: "Was den Gegner bewegt, sich zu nähern, ist die
Aussicht auf Vorteil." Dem vollmundigen Bekenntnis des chinesischen
Präsidenten Xi Jinping zum Freihandel und der Beschwörung einer
"neuen Seidenstraße" zum Trotz hält China bislang an einem rigorosen
Protektionismus fest, erschwert europäische Investitionen und
bevorteilt einheimische Unternehmen nach Kräften. Gleichzeitig
schwärmen chinesische Magnaten nach Europa aus, um sich mit massiver
staatlicher Unterstützung in Schlüsselindustrien einzukaufen. Auch
auf der politischen Ebene gibt es nach wie vor erhebliche Differenzen
zwischen Deutschland und China. Etwa in der Menschenrechtsfrage, wie
sich an der Behandlung chinesischer Dissidenten immer wieder aufs
Neue zeigt. Das Infragestellen der Bestimmungen des
Hongkong-Rückgabevertrages durch Xis Regierung sowie der militärische
Expansionskurs im Südchinesischen Meer wecken zudem Zweifel an der
chinesischen Bereitschaft, internationale Abkommen dauerhaft zu
akzeptieren. "Die größte Verwundbarkeit ist Unwissenheit", lautet
eine weitere Regel Sun Tzus. Merkel weiß hoffentlich, mit wem sie
sich da einlässt.
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