(ots) - Der außenpolitische Sprecher der SPD, Niels
Annen, ist tief besorgt wegen der Lage in Fernost. Annen sagte im
Interview mit der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag):
"Ich halte die Krise um Nordkorea für sehr ernst. Der extreme Hass
der Nordkoreaner auf die USA ist für uns schwer nachvollziehbar.
Zugleich haben wir es mit einem schwer berechenbaren US-Präsidenten
zu tun. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un ist fest davon überzeugt,
dass sein Regime nur mithilfe der Atombombe überleben kann. Man hat
in Pjöngjang sehr genau registriert, wie es Gaddafi oder Saddam
Hussein ergangen ist, die beide nicht im Besitz von Atomwaffen
waren."
Zur Rolle Chinas sagte Annen: "Der Einfluss Chinas auf Nordkorea
scheint mir begrenzter als wir glauben und hoffen. Das Verhältnis ist
von gegenseitigem Misstrauen geprägt. Dennoch brauchen wir China, um
den Konflikt zu lösen. Sie haben nach wie vor den stärksten Hebel in
der Hand, da fast alle wirtschaftlichen Kontakte über China laufen.
Die Regierung in Peking fürchtet vor allem eines: den
unkontrollierbaren Zusammenbruch des Regimes, der sowohl eine riesige
Flüchtlingswelle auslösen könnte und zu einer Wiedervereinigung der
beiden Koreas führt, in deren Folge sich die Amerikaner bis an die
chinesische Grenze ausdehnen."
Zur Rolle von US-Präsident Donald Trump sagte er: "Trumps Sprüche
sind brandgefährlich. Denn es könnte eines Tages der Moment kommen,
an dem er sich und seinen Wählern verpflichtet fühlt, seinen markigen
Worten auch Taten folgen zu lassen."
Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik(at)stimme.de
Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell