(ots) - Kinder werden von den reichsten und mächtigsten
Staatschefs vergessen
Nachhaltigkeitsziele sind Verpflichtung, nicht "Nice to have"
Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert
die G20 Teilnehmer eindringlich auf, ordentlich "Butter bei die
Fische" zu geben, nachdem auf dem G7 Gipfel in Italien kaum
Ergebnisse erzielt wurden.
"Die Situation vieler Kinder weltweit ist dramatisch", betont
Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision
Deutschland. "Gerade letzte Woche haben wir auf das furchtbare Leid
der Kinder in Krisen- und Konfliktregionen, sowie auf der Flucht
aufmerksam gemacht. Wir dürfen diese Kinder nicht vergessen!
Besonders gefordert sind hier die Konfliktparteien und ihre Partner,
die diese Krisen hervorgerufen haben oder weiter anheizen."
Mehr als eine Milliarde Kinder pro Jahr überall auf der Welt
leiden unter verschiedensten Formen von Gewalt. Auch extreme Gewalt
an Kindern nimmt weiter zu. So wurden im Jahr 2015 in Nigeria 21
Mädchen als Selbstmordattentäterinnen missbraucht, 6000 neue
Kindersoldatinnen und -soldaten wurden weltweit rekrutiert. Kinder
werden vergewaltigt, verstümmelt und als Kindersoldaten und
Selbstmordattentäter missbraucht. Schulen und Krankenhäuser werden
gezielt zerstört.
Zeitgleich beobachten wir in Ost- und Westafrika die schlimmsten
Hungersnöte seit Jahrzehnten, bedingt durch Folgen des Klimawandels,
aber auch Folgen von Konflikten und Versagen von Regierungen. 20
Millionen Menschen sind akut vom Hungertod bedroht, davon 1,4
Millionen Kinder. Die internationale Gemeinschaft muss mehr tun,
damit solche von Menschen gemachten Katastrophen künftig verhindert
werden. Bisher sind für die hungernden Menschen in Ost- und
West-Afrika erst 1/3 der benötigten Gelder bereitgestellt worden.
"Vor zwei Jahren in New York hat die Weltgemeinschaft die
Nachhaltigkeitsziele unterschrieben", so Waffenschmidt. "Diese Ziele
sind Verpflichtung und nicht 'Nice to have'."
World Vision fordert von den G20 Ländern u.a.:
- dafür zu sorgen, dass medizinische Einrichtungen und Schulen in
Konfliktregionen geschützt werden und dass alle Länder, auch
Deutschland, die sogenannte "Safe Schools Declaration"
unterzeichnen.
- ein Verbot von Kleinwaffenexporten,
- Bildung in humanitären Notlagen und Konfliktregionen zu fördern,
- für die Menschen, die in West- und Ostafrika unter Hunger
leiden, genug Mittel bereit zu stellen,
- Kleinbauern in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft zu fördern
und Menschen in von Wetterkatastrophen gefährdeten Ländern
stärker zu unterstützen, damit sie ihre eigene Widerstandskraft
stärken können.
Zur Gruppe der G20 gehören Länder, die zusammen 85% der globalen
Wirtschaftsleistung erbringen. Zu ihnen gehören auch die größten
Waffenexporteure der Welt. "Wenn diese Gruppe nicht in der Lage ist,
die derzeit weltweiten massiven Probleme effektiv anzugehen, sollten
wir künftig auf solche Gipfel verzichten und das Geld lieber den
Ärmsten der Armen zukommen lassen", betont Waffenschmidt.
Ansprechpartner in Hamburg ab 5. Juli:
Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender World Vision
Deutschland
Marwin Meier, Referent für Anwaltschaftsthemen bei World Vision
Deutschland
Silvia Holten, Pressesprecherin World Vision Deutschland
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Youtube, http://www.worldvision.de
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit
den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2016 wurden 327 Projekte in 52 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist mit World Vision Büros in weiteren 97 Ländern
vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der
Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion
Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika.
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