PresseKat - Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 9. Juli 2017, 19:20 Uhr vom W

Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten
Am Sonntag, 9. Juli 2017, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten

ID: 1508336

(ots) - Moderation: Isabel Schayani

Geplante Themen:

Mallorca: Dicke Luft im Urlaubsparadies
Es wird eng auf der Lieblingsinsel der Deutschen, mehr als zehn
Millionen Urlauber werden in diesem Jahr Mallorca besuchen, neuer
Rekord, neue Probleme. Als Folge der Terrorängste meiden viele
Urlauber Ziele wie Tunesien oder Ägypten und buchen auf den Balearen.
Die extremen Wachstumsraten der letzten Jahre lassen die Inselgruppe
der Balearen aber an ihre Grenzen stoßen, und unter den Einheimischen
wächst der Unmut. In der Hauptsaison kommt auf jeden Bürger der
Balearen ein Tourist - und sie alle streiten sich um die begrenzten
Ressourcen. Mallorca erlebt, wie andere Hochburgen des Tourismus, die
Kehrseite des Erfolgs - lokale Geschäfte verschwinden, Menschen
werden aus ihren Stadtteilen vertrieben, weil die Mieten steigen, die
pittoresken Altstädte und Dörfer leiden unter chronischer
Überfüllung. Besorgte Bürger und auch verantwortliche Politiker
fordern ein Umdenken - sonst droht Mallorca am eigenen Erfolg zu
ersticken.
Autor: Stefan Schaaf/ARD-Studio Madrid

China: Klimaengel statt Umweltsünder?
Chinas Klimabilanz steckt voller Widersprüche: Das Land ist mit
Abstand der größte Verursacher von Treibhausgasen. Gleichzeitig
investiert kein Staat mehr Geld in erneuerbare Energien. Die
Regierung in Peking bekämpft den Smog, doch die Erfolge stellen sich
nur langsam ein, weil die Kohle-Lobby stark ist und in vielen
Provinzen Unternehmen die Umweltauflagen umgehen. Den chinesischen
Staatsbetrieben ist zu Hause der Markt weggebrochen, nun bauen sie im
Ausland munter Kohlekraftwerke. Kann China eine glaubwürdige
Führungsrolle als globaler Klimaschützer übernehmen? Ja, sagt
Ingenieur Zhang in der Provinz Ningxia. Er baut mit an der größten
Solaranlage der Welt. Die Gelegenheit, beim Klimaschutz zu punkten,




hat der chinesische Präsident Xi ergriffen. Die chinesische
Energiewende hat begonnen, über das Tempo entscheidet Peking selbst.
Autor: Mario Schmidt/ARD-Studio Peking

Simbabwe: Die enterbten Witwen
Idah Muchenyu ist nicht viel geblieben: ein paar Kleider, ein Bett
und eine kleine Hütte. Alles andere hat sie verloren als ihr Mann
starb - dessen Familie hat es ihr weggenommen. In vielen Ländern des
südlichen Afrikas beginnt mit dem Tod des Ehemannes oft ein langer
Leidensweg der Witwe. Die Tradition sagt vielerorts, dass das
komplette Erbe auf die Familie des Toten übergeht. Auch die Witwe
selbst gilt als Besitz des verstorbenen Mannes - oft wird sie sogar
gezwungen, einen der Brüder des Toten zu heiraten. Bis heute denken
viele so. Aber es mehren sich die Stimmen von denjenigen, die die
alte Tradition ablehnen. Denn sie mache viele Frauen und Kinder arm
und unglücklich. Erst als Rechtsanwälte in Idas Dorf kommen und
Frauen wie ihr kostenlose Hilfe anbietet, schöpft sie wieder
Hoffnung. Denn ein Gerichtsverfahren konnte sich Idah bisher schlicht
nicht leisten.
Autor: Thomas Denzel/ARD-Studio Johannesburg

Kaschmir: Ein Leben zwischen Rebellion und Rasenplatz
Afshan Ashique ist die erste weibliche Fußballtrainerin im
muslimischen Kaschmir. Sie träumt von einer internationalen Karriere
als Torhüterin der indischen Frauen-Nationalmannschaft. Ihre Chancen
sind auch sehr gut, bis der Traum zerplatzt. Denn Afshan wirft bei
einer Demo Steine auf indische Polizisten, wie viele Jugendliche in
Kaschmir, die so gegen Indien als Besatzungsmacht revoltieren und
gegen den Ausnahmezustand protestieren. Afshan wird dabei
fotografiert, die Bilder tauchen im Internet auf. Der indische
Fußballverband schmeißt sie sofort raus. Die Behörden behaupten, die
Steinewerfer seien von Pakistan gesteuert und würden von dort
finanziert. Die indische Regierung will die Unabhängigkeitsbewegung
mit Härte ersticken. Es gibt Festnahmen und Folter. Das Internet wird
zensiert. Gerade junge Menschen wollen das nicht hinnehmen, so wie
Afshan. Die Fußballtrainerin bereut aber inzwischen, dass sie Steine
geworfen hat. Ihren Traum, eines Tages doch für die
Fußball-Nationalmannschaft zu spielen, will sie nicht aufgeben.
Autor: Peter Gerhardt/ARD-Studio Neu Delhi

Kambodscha: Eine Zirkusschule als Sprungbrett fürs Leben
In einem der ärmsten Länder in Südostasien gibt die Zirkusschule
Phare vor allem Kindern eine Perspektive. Früher haben sie nach der
Schule Ananas oder Zigaretten auf der Straße verkauft, jetzt
trainieren sie hart für ihre Karriere als Akrobaten. Die 14-jährige
Theara lebt einen Traum, der sie aus der Armut führen soll in ein
neues Leben. Die Kinder bekommen eine Ausbildung und sogar etwas
Geld, finanziert wird der Zirkus auch durch Spenden aus Europa. Ãœber
1000 Kinder besuchen im Moment die Zirkusschule Pharea. Wer's
schafft, dem steht die Welt offen, wie beispielsweise Thearas Bruder
Sopha. Er lebt jetzt in Kanada, als Künstler beim berühmten Cirque du
Soleil. Es wird noch Jahre dauern, bis Theara auf der großen Bühne
steht, sie wird weiter hart trainieren.
Autor: Philipp Abresch/ARD-Studio Singapur

Schnappschuss: Warum werden in Nairobi nachts Hunde gemietet?
Sabine Bohland/ARD-Studio Nairobi

Redaktion: Petra Schmitt-Wilting, Heribert Roth



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Datum: 06.07.2017 - 15:15 Uhr
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