(ots) - Der frühere SPD-Vorsitzende Björn Engholm ist
besorgt über den drohenden Stillstand in Deutschland. In der
aktuellen und sehr bedenklichen ökonomischen Philosophie sei alles
alternativlos, wie Kanzlerin Merkel betone: "Es liegt wieder Mehltau
über dem Land. Und die Schicht ist dicker geworden", so der ehemalige
Parteichef gegenüber der in Bielefeld erscheinenden Neuen
Westfälischen (Samstagausgabe). Er beobachte mit Sorge, dass sich "in
unserer Demokratie eine bedenkliche ökonomische Philosophie
durchgesetzt hat. Heute gilt vor allem das Prinzip ,Haste was, biste
was'. Das war früher anders", sagte der 77-Jährige. Engholm fordert
eine neue und ehrliche Debatte über soziale Gerechtigkeit und eine
neue Kultur der friedlichen Koexistenz. "Beides so zu definieren,
dass es nicht nur die heute Lebenden, sondern auch künftige
Generationen gerecht behandelt - darum geht es", so Engholm, der sich
skeptisch gegenüber einer Fortsetzung der Großen Koalition zeigt:
"Große Koalition geht nur als letzte Option, wenn gar nichts mehr
geht." Rot-Rot-Grün sei aber auch nur bedingt eine Alternative: "Ich
kann die Linkspartei nicht richtig beurteilen. Gysi und Bartsch wären
denkbare Optionen. Aber es gibt auch andere mit unvereinbaren
Positionen. Oskar Lafontaine ist ein Problem, so lange er lebt," so
Engholm.
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