(ots) - Flugpassagiere in Deutschland mussten im ersten
Halbjahr 2017 viel Geduld und Nerven aufbringen. Tausende Flüge
wurden annulliert oder landeten deutlich verspätet. Laut Datenbank
des Fluggastrechteportals EUclaim fielen von Anfang Januar bis Ende
Juni 9.861 Flüge von und nach Deutschland aus. Mit einer Verspätung
von über drei Stunden landeten 2.602 Maschinen. Pro Tag gibt es in
Deutschland damit durchschnittlich 68,8 Problemflüge. "Die
Hauptursachen für Flugausfälle und -verspätungen in diesem Jahr waren
die Probleme von Air Berlin und der Streik an den Berliner Flughäfen
im März", so Stefanie Winiarz, Deutschland-Chefin von EUclaim.
"Unsere Auswertungen zeigen, dass die Verzögerungen im Luftverkehr
seit Jahren zunehmen. Im ersten Halbjahr war mehr als die Hälfte
aller Problemflüge entschädigungsberechtigt", sagt Stefanie Winiarz.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 sind die Ausfälle 2017 um mehr
als 10 Prozent gestiegen. 2016 zählte die Datenbank von EUclaim im
ersten Halbjahr 8.694 Flugausfälle und 2.455 Verspätungen. Ein Jahr
zuvor wurden im Zeitraum von Januar bis Juni 8.217 Flüge gestrichen,
2.224 Maschinen verspäteten sich massiv.
Den traurigen Rekord für die bislang längste Verspätung des Jahres
hält die Airline Condor. Flug DE1478 von Frankfurt am Main nach
Teneriffa landete Anfang Juli erst mit einer Verspätung von mehr als
44 Stunden. Schuld daran war laut Condor ein Vogelschlag. Nicht viel
besser erging es den Passagieren des Eurowings-Flugs EW176 von Köln
nach Mauritius. Anfang Februar erreichten sie mit mehr als 33 Stunden
Verspätung ihr Reiseziel. Ein Trostpflaster für die Strapazen: Laut
EU-Recht erhalten Passagiere ab einer Verspätung von drei Stunden
eine Entschädigung von 250 bis 600 Euro, wenn die Airline für die
Verzögerung verantwortlich ist.
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