(ots) - Erneut macht die aktuellste
Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) deutlich,
dass in keinem Bundesland rechnerisch ausreichend arbeitslose
Bewerber zur Verfügung stehen, um damit die der BA gemeldeten Stellen
in der Altenpflege zu besetzen. Die bereits angespannte Situation hat
sich zum Vorjahr verschärft, so ist die Vakanzzeit um 14 Tage
gestiegen und die Arbeitslosen-Stellen-Relation hat sich nochmals
verringert. Gemeldete Stellenangebote für examinierte
Altenpflegefachkräfte und -spezialisten sind im Bundesdurchschnitt
167 Tage vakant. Das sind 67 Prozent mehr als die durchschnittliche
Vakanzzeit über alle Berufe (100 Tage). Auf 100 gemeldete Stellen
kommen rechnerisch lediglich 32 Arbeitslose. In absoluten Zahlen
ausgedrückt, kamen damit auf 10.100 Stellen 3.200 Arbeitslose.
"Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind ein
Alarmsignal für die pflegerische Versorgung in Deutschland. Fast
sechs Monate dauert es im Durchschnitt bis eine offene Stelle in der
Altenpflege neu besetzt ist. Angesichts der Tatsache, dass wir schon
heute wissen, dass bis 2030 eine halbe Million Pflegekräfte
zusätzlich benötigt werden, wird es Zeit, dass sich die Pflegepolitik
nach der Bundestagswahl vor allem um diese Herausforderung kümmert.
Wir brauchen endlich das Bewusstsein, dass wir alle Potenziale heben
und nutzen müssen, um die Pflegebedürftigen auch 2030 gut und sicher
pflegen. Wir müssen weg von der Mangelverwaltung hin zur aktiven
Personalgestaltung. Dazu gehört es, endlich den Glauben an eine
starre Fachkraftquote zu beenden und dringend ein Einwanderungsgesetz
auf den Weg zu bringen, dass unbürokratische Zuwanderung aus
Drittstaaten ermöglicht", so bpa-Arbeitgeberpräsident Rainer
Brüderle.
"Die Pflegearbeitgeber bemühen sich seit Jahren um mehr Ausbildung
und Umschulung. Das machen die zweistelligen Zuwachsraten bei den
Ausbildungszahlen mehr als deutlich. Leider wird der Angriff auf die
Altenpflegeausbildung durch die Pflegeberufereform den Mangel an
Altenpflegefachkräften eher verschärfen denn ihn lindern. Die gesamte
Altenpflegebranche kann nur hoffen, dass der neue Bundestag nochmals
gravierende Änderungen zum Wohle der pflegebedürftigen Menschen
vornimmt", macht der Vize-Präsident des bpa Arbeitgeberverbands Bernd
Meurer deutlich.
Die aktuelle Fachkräfteengpassanaylse der BA finden Sie hier: http
s://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberich
te/Fachkraeftebedarf-Stellen/Fachkraefte/BA-FK-Engpassanalyse-2017-06
.pdf
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Für Rückfragen: Olaf Bentlage, Tel.: 030 / 20075593-20
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