(ots) - Erinnern Sie sich an 1999? Da gab es eine
Meldung, von der wir nicht so recht wussten, ob wir sie feiern
sollten oder uns von ihr in Panik versetzen lassen. Sie lautete: Auf
der Erde leben sechs Milliarden Menschen. Die damit verbundene Frage
war, ob der Planet für uns alle ausreichen würde. Ob es genug zu
essen gibt. Genug bewohnbare Gebiete. Genug Wasser. Genug Rohstoffe.
Viele waren skeptisch. Nun, heute leben laut Schätzungen 7,55
Milliarden Menschen auf unserem Planeten. Das Wachstum hat sich zwar
verlangsamt, doch es geht offenbar unaufhaltsam weiter. Der Weg in
eine Katastrophe? Zunächst einmal sind wir Menschen und als solche
freuen wir uns über jedes neues Leben oder sollten das zumindest tun.
Jedes Individuum ist einzigartig, jedes Individuum hat das Recht, auf
unserer Erde zu leben. Egal, wie viele wir eines Tages sein werden.
Doch natürlich macht sich die Weltgemeinschaft Gedanken darüber, wie
sie mit einem Bevölkerungswachstum umgeht, dem keine Grenzen gesetzt
sind. Sie hat versucht, es zu steuern. Denken Sie an die Chinesen mit
ihrer Ein-Kind-Politik, die das einst menschenreichste Land
inzwischen aufgegeben hat, weil sie eine ganze Generation zerrüttet.
Auch die modernen Mittel der Verhütung tragen ihren Teil zu einem
gebremsten Wachstum bei. Und offenbar auch der Wohlstand, denn in den
ärmsten Ländern sind die Geburtenraten am höchsten. Letzten Endes
aber müssen wir uns der Tatsache stellen, dass die Anzahl der
Menschen zunimmt. Das Prinzip erinnert an die Diskussion um den
Klimawandel. Da ist der Streit entbrannt, wo die Priorität liegen
muss. Auf der Verhinderung des Klimawandels oder darauf, wie man
damit umgeht, weil der Wandel auf absehbare Zeit nicht mehr
aufzuhalten ist. Müssen wir den CO2-Ausstoß verringern oder lieber
höhere Deiche bauen, damit der steigende Meeresspiegel unser Städte
nicht überflutet? Die Lösung ist klar: Wir müssen beides zugleich
tun. Wer bislang dachte, Klimaschutz allein werde ausreichen, muss
sich der unbequemen Wahrheit stellen. Gleiches gilt für das
Bevölkerungswachstum weltweit. Es auf ein verträgliches Maß
einzubremsen ist eine Seite der Medaille. Die Frage, wie wir die bald
acht Milliarden Kinder, Frauen und Männer versorgen und ein
friedliches Zusammenleben ermöglichen, ist die andere. Und dieser
Aufgabe sollte die Weltgemeinschaft mehr Bedeutung beimessen.
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