(ots) - Militärisch ist die Schlacht um Mossul
geschlagen. Auch wenn sich die Scharmützel mit den letzten
Dschihadisten noch länger hinziehen können, so ist der Islamische
Staat in Mossul doch besiegt. Der Preis dafür war sehr hoch: eine
verwüstete, von den meisten Einwohnern verlassene Stadt. Tausende
Tote, darunter auch viele Zivilisten. Deswegen wäre es umso
wichtiger, dass aus dem militärischen nun auch ein politischer Sieg
wird. Und dies ist leider alles andere als gewiss. Denn in Mossul
droht nun die Rache der Sieger. Die Millionenstadt ist seinerzeit
auch deswegen so schnell in die Hände des IS gefallen, weil der im
sunnitisch geprägten Mossul viele Sympathisanten und Kollaborateure
hatte. Viel wird nun davon abhängen, wie sich die vorwiegend
schiitischen Befreier der Stadt dort aufführen. Gelingt es der
irakischen Regierung nicht, Ãœbergriffe zwischen den Glaubens- und
Volksgruppen zu verhindern, droht die nächste Gewaltspirale. Die
Eroberung von Mossul muss zum Beginn der irakischen Aussöhnung
werden. Sonst war dieser Sieg vergeblich.
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